Schulbeginn auch für Flüchtlingskinder

Auch die Schulen sind ab heute beim Thema Flüchtlinge gefordert, diese Woche ist Schulbeginn in Ostösterreich und Teilen Tirols. Und alle 5- bis 16-jährigen Flüchtlingskinder, die bereits registriert sind, sind in Österreich schulpflichtig. Mit etwa 5.000 Flüchtlingskindern an den Pflichtschulen rechnet vorerst das Unterrichtsministerium - auch AHS oder BHS können, müssen aber keine Flüchtlinge aufnehmen. Ministerium, Landesschulräte, Direktoren und Lehrer betonen, man sei gut vorbereitet. Die Kinder sind schon sehr aufgeregt.

Morgenjournal, 7.9.2015

Reicht ihr Deutsch, das ist die Hauptsorge von Abdullah aus Afghanistan und Sälfo aus Syrien. Abdullah ist 15, er startet heute in der vierten Klasse in der Neuen Mittelschule in Hirtenberg in Niederösterreich. Sälfo beginnt in der Bach-Schule für Migranten in Mödling, später will auch er an die Neue Mittelschule. Mit 16 ist er nicht mehr schulpflichtig, er muss also nicht aufgenommen werden.

Anders ist das bei den rund 5.000 neuen Flüchtlingskindern zwischen 6 und 15 Jahre, sie haben das Recht und die Pflicht zum Unterricht an den Pflichtschulen. Landesschulräte und das Unterrichtsministerium betonen, es gebe genügend Plätze für sie in den Klassen. Ans Gymnasium in Berndorf darf der 16-jährige Dawan aus Syrien, das hat ihm die Direktorin erlaubt.

Zwei Monate lang hat Dawan einen Deutschkurs besucht, jetzt ist er wieder an einem Gymnasium, so wie in seiner Heimat Syrien. Er freut sich aufs Lernen, und sein Ziel ist klar: Arzt werden wie sein Bruder.

Neben den Klassenlehrern werden Dutzende Sprach- und Förderlehrer für die jungen Flüchtlinge im Einsatz sein, außerdem Psychologen und Sozialarbeiter. Neue Betreuer, neue Freunde - Nervosität ist bei fast allen dabei.