Flüchtlinge: Arabische Staaten blocken ab

In der arabischen Welt gibt es eine Zweiteilung in der Frage der Flüchtlingsaufnahme. Während der Libanon und Jordanien riesige Lager bereit stellt, halten sich die Golfstaaten zurück, sagt ORF-Korrespondent Karim el Gawhary. Es gibt keine Vereinbarungen über eine Aufnahme und es herrscht Angst, dass die Flüchtlinge politische Unruhe mitbringen. Einzig Geldzuwendungen, etwa an das UNHCR, gibt es.

Mittagsjournal, 10.9.2015

EU-Beitrittskandidaten, die mit den vielen Flüchtlingen nicht mehr zu Rande kommen, die Union selbst tief gespalten zwischen Hilfsbereitschaft und Abschottung - ein ähnliches Bild in der Krisenregion selbst. Das 4-Millionen-Einwohner-Land Libanon hat 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, in der Relation zur Bevölkerung so viele wie kein anderes Land der Welt. Und es wird immer schwieriger, die Menschen dort zu versorgen. Auch weil die internationale Hilfe nicht genügt. Auch in Jordanien sind die Flüchtlingslager überfüllt.Und was machen die reichen Golfstaaten und Saudi-Arabien? Die Ölscheichs auf der arabischen Halbinsel stellen sich taub gegenüber den muslimischen Glaubensbrüdern.