Arbeit für Flüchtlinge

Die Regierung begibt sich ab heute Mittag in Klausur, um über das Thema Asylpolitik und Flüchtlinge zu beraten. Neben den Ministern und Staatssekretären sind auch die Klubchefs von SPÖ und ÖVP dabei - und auch Regierungskoordinator Christian Konrad. Einer der Vorschläge, über den heute geredet wird, kommt aus dem Sozialministerium und betrifft jene Menschen, die bereits Asyl bekommen haben: ein Übergangsjahr zur Eingliederung von Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt. Gedacht ist an unterstützende Tätigkeiten bei Hilfsorganisationen gepaart mit einem Ausbildungsschwerpunkt.

Morgenjournal, 11.9.2015

In der Vorlage nennt man es "Integrationsjahr", das sich auf den Arbeitsmarkt nicht direkt auswirken soll. Gedacht ist es als eine Art Mischung aus Ausbildung und Integration, das AMS soll die Maßnahme begleiten. Zu Beginn soll es einen Kompetenzcheck geben, in der Mitte des Jahres sollen die Fortschritte überprüft werden. Laufen soll es über diverse Hilfsorganisationen, mit denen man das im Vorfeld abgesprochen hat, ist zu vernehmen. Alexander Bodmann, Generalsekretär der Caritas Wien begrüßt die Maßnahme und ist gespannt, wie rasch sie umgesetzt wird.

In dem Papier werden auch die monatlichen Kosten vorgerechnet: 80 Euro Sozialversicherungsbeitrag, 120 Euro Ausbildungskostenbeitrag für die Hilfsorganisationen, dazu noch eventuell Taschengeld in der Höhe bis zu 140 Euro. Macht bei 1.000 Menschen Kosten von 2,4 bis 4,1 Millionen Euro.

Als Zielgruppe werden Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte genannt, die diesen Status bis zu 2 Jahre innehaben. Sie sollen im Ausmaß bis zu 34 Stunden in der Woche beschäftigt werden, damit sie auch noch Zeit haben, um etwa Deutsch zu lernen. Alexander Bodmann weist auf die Wichtigkeit der Kurse hin, sodass die Menschen rasch etwa in der Altenpflege oder Flüchtlingsbetreuung eingesetzt werden können.

Das Integrationsjahr für Asylberechtigte sei vergleichbar mit dem freiwilligen Sozialjahr, heißt es in dem Papier, ein echtes Arbeitsverhältnis entsteht dabei nicht. Vorrang habe aber die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt. Mit dem Koalitionspartner ÖVP ist der Entwurf, so heißt es, weitgehend akkordiert.