Ausstellung "Wiesenthal in Wien"

Er ging als der "Nazi-Jäger" in die Geschichte ein und war einer der wichtigsten Kämpfer gegen das Vergessen von NS-Verbrechen: Simon Wiesenthal. Anlässlich seines zehnten Todestages widmet ihm das Jüdische Museum Wien eine Ausstellung mit dem Titel "Wiesenthal in Wien".

Simon Wiesenthal

APA/dpa

Die Schau am Judenplatz wurde gestern, exakt am Tag seines Ablebens vor zehn Jahren, eröffnet und zeigt zehn Aspekte, die sein Leben und seine Arbeit zwischen Wien und der Welt charakterisieren.

Kulturjournal, 21.9.2015

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Jüdisches Museum Wien - "Wiesenthal in Wien" bis 8. Mai im Museum Judenplatz
Simon Wiesenthal Archiv
Simon Wiesenthal Center
Simon Wiesenthal, "Recht, nicht Rache", Ullstein

Zehn Jahre - zehn Stationen, die Besucherinnen und Besucher Simon Wiesenthal näherbringen sollen. Und auch wenn er vielen ein Begriff ist, soll die Ausstellung vor allem über ihn als Wiener erzählen, so der Chefkurator des Jüdischen Museums Werner Hanak-Lettner. Zu sehen sind etwa Recherchematerialien, Fotos und bisher unveröffentlichtes Filmmaterial, das Museumschefin Danielle Spera gemeinsam mit einem Team aus Kuratorinnen und Kuratoren ausgewählt hat.

"Auf eine großartige Weise lästig"

Für den gebürtigen Galizier war es eine Lebensaufgabe Nazi-Täter auszuforschen und vor Gericht zu bringen. Er war aber auch dafür bekannt, sich für alle verfolgten und unterdrückten Gruppen einzusetzen. Der Zeitpunkt der Ausstellung könnte daher nicht aktueller sein, findet Chefkurator Werner Hanak-Lettner: "Porträtiert wird eine Persönlichkeit, die enorme Zivilcourage gezeigt hat, die ungemütlich war und auf eine großartige Weise lästig war - zu einer Gesellschaft, die versucht hat es sich gemütlich einzurichten."

Auf einen streng biografischen Aufbau wurde in der Ausstellung verzichtet - nicht zuletzt aus dem Grund, dass den fast zehn Kuratoren im Museum am Judenplatz nur wenig Platz zur Verfügung stand. Die Ausstellung beschränkt sich auf zwei kleine Räume und möchte nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Der Ort für die Ausstellung am Wiener Judenplatz, und der damit einher gehende Platzmangel ist bewusst gewählt. "Dieser Platz gehört einfach Simon Wiesenthal", resümiert die Museumdirektorin Danielle Spera, "denn an diesem Ort steht das Shoah-Mahnmal, das von Simon Wiesenthal initiiert worden ist."

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