Wien: Häupl bleibt Wahlkampflinie treu

Die SPÖ hat am Sonntag ihr bisher schlechtestes Wahlergebnis in Oberösterreich eingefahren. Die Umfragen für Wien besagen, dass auch hier die FPÖ unter Heinz-Christian Strache der SPÖ nahe rückt. Wiens Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Häupl will seine Wahlkampfstrategie aber nicht überdenken. "Wer 14 Tage vor einer Wahl nicht thementreu und strategietreu ist, der hat die Wahl schon verloren", sagt er im Gespräch mit dem Ö1-Morgenjournal.

Morgenjournal, 29.9.2015

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im Gespräch mit Monika Feldner-Zimmermann

Mobilisierung der Nichtwähler Priorität

Das Wahlergebnis aus Oberösterreich lassen bei Häupl nicht die Alarmglocken schrillen: "Man ist ja durch die Umfragen in Oberösterreich vorgewarnt gewesen, dass es für die Sozialdemokraten kein erfreuliches Ergebnis wird." Die SPÖ in Wien habe noch Einiges zu tun, vor allem was die Mobilisierung von sozialdemokratischen Nichtwählern betrifft. "Da haben wir jetzt zwei Wochen Zeit, das wird unsere Hauptaufgabe sein", betonte Häupl.

"Wer 14 Tage vor einer Wahl nicht thementreu und strategietreu ist, der hat die Wahl schon verloren", so Häupl auf die Frage, ob er an seiner Wahlkampflinie festhalten will. "Wer im reißenden Fluss seine Pferde wechselt, der geht unter", sei die Lehre, die er aus der Wahl Oberösterreich zieht, stellt Häupl klar.

Keine "Zwangsehe" mit FPÖ

"Auch was die Freiheitlichen betrifft - da geht es nicht um Befindlichkeiten oder ähnliches, sondern da geht es einfach darum, dass man seinen Inhalten treu bleibt", so Häupl. Die SPÖ stehe für das "ganz Andere" als das, was inhaltlich für die FPÖ stehe. Nicht nur bei der Frage der Flüchtlinge, sondern auch bei Bildung, Wirtschaft und den Umgang mit den Arbeitslosen, dem Arbeitsmarkt sowie in Kunst- und Kulturfragen.

Er verstehe daher auch nicht, warum immer wieder gefordert werde, die SPÖ müsse mit der FPÖ koalieren. "Ich will keine Zwangsehen - auch nicht auf der politischen Ebene", stellt Häupl klar.