Bank-Austria-Verkauf: Wenig Änderung für Kunden

Die italienische UniCredit überlegt, das Privatkundengeschäft ihrer Tochter Bank Austria zu verkaufen. Gespräche soll es bereits mit Bawag-Aktionär Cerberus geben. Die Bank-Austria-Kunden könnten also bald Bawag-Kunden werden. Für die Privatkunden würde sich wenig ändern.

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APA/GEORG HOCHMUTH

Mittagsjournal, 20.10.2015

Zusammenschlüsse und Übernahmen sind in der Geschichte der Bank Austria nichts Neues: die Bank Austria selbst entstand 1991 aus dem Zusammenschluss von Zentralsparkasse, damals im Eigentum der Gemeinde Wien, und der zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich angeschlagenen staatlichen Länderbank. 1996 übernahm die Bank Austria die privatisierte Creditanstalt, 2005 übernahm die italienische Großbank UniCredit ihrerseits die Bank Austria als Tochter.

Jetzt könnte wieder eine Veränderung für die Kunden der Bank Austria bevorstehen: der Wechsel ihrer Konten und Veranlagungen zur Bawag. Unmittelbar würde sich für die Kunden dadurch aber wenig ändern, sagt der Bankenexperte des Vereins für Konsumenteninformation, Bernd Lausecker. Die erwerbende Bank trete in den Girokontenvertrag ein und habe ihn einzuhalten so wie der bisherige Eigentümer. Das gilt auch für Kreditverträge, präzisiert der Konsumentenschutz-Experte.

Jede Bank kann aber ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen ändern und zum Beispiel die Zinsen für Girokonten oder Sparbücher senken.

Ist der Kunde mit den Änderungen nicht einverstanden, kann er das Bankinstitut wechseln. Die Bawag könnte nach einem Kauf des Bank Austria-Privatkundengeschäftes auch eine zwei Marken-Strategie fahren, sagt Lausecker siehe Bawag/PSK.

Ändern könnte sich allerdings die Zahl der Filialen und zwar eine Verringerung, sagt Konsumentenschützer Lausecker. Eine Grundversorgung dürfe aber nicht unterschritten werden, es sei aber durchaus zu befürchten.