Wien Modern im Zeichen von "Pop.Song.Voice"

Im Wiener Konzerthaus wird am Abend die 28. Ausgabe des größten österreichischen Festivals für zeitgenössische Musik eröffnet: Wien Modern, das heuer unter dem Motto "Pop.Song.Voice" steht. Eröffnet wird Wien Modern vom ORF Radio-Symphonierochester Wien unter der Leitung von Cornelius Meister mit einer Hommage an Pierre Boulez, der im März seinen 90. Geburtstag feierte.

Morgenjournal, 5.11.2015

Das RSO Wien ist nach wie vor das "Hausorchester" von Wien Modern. Drei Konzerte wird es heuer bestreiten: neben dem Eröffnungskonzert präsentiert es Werke von Olga Neuwirth (9.11.) sowie von Rebecca Saunders und Isabel Mundry - Werke, die nicht älter als fünf Jahre sind (19.11.).

Zu den Festivalhöhepunkten, allerdings schon mehr aus dem Pop-Schnittmengenthema, zählen die Uraufführung von Olga Neuwirths kompletter "Hommage à Klaus Nomi" (9.11.) oder Konzerte mit Electric Indigo alias Susanne Kirchmayr, die auch die Eröffnungsrede halten wird und den diesjährigen Klingelton komponiert hat.

Im szenischen Bereich gibt es im Rabenhof eine Uraufführungen (7.11.): die von Manuela Kerer und Arturo Fuentes gemeinsam komponierte Oper "Whatever Works", die auf einem Libretto von Dimitré Dinev beruht. Sie thematisiert die Katastrophenhilfe als Karriereschub für Politiker.

Der diesjährige Gewinner des Erste-Bank-Kompositionspreises ist der Steirer Peter Jakober. In seinem Werk "Substantie" befasst er sich mit dem Phänomen der Eigenständigkeit. Uraufgeführt wird es am 13. November im Konzerthaus durch das Klangforum und bei Kairos wird es auf CD erscheinen.
Erstmals gibt es heuer eine vom ORF produzierte Festival-CD. Zu hören ist "Tanzmusik für Fortgeschrittene" eines gleichnamigen Abends, der vor zwei Jahren bei Wien Modern stattgefunden hat. Auf Wunsch des Publikums, das in der Regel so gut wie alle Wien-Modern-Veranstaltungen besucht, gibt es heuer ein paar freie Tage dazwischen - zum Regenerieren.

Die legendären "Wien Modern StudioNächte" finden jeweils freitags im Elektro Gönner ihre Fortsetzung. Das Café Heumarkt, langjähriger Begleiter von Wien Modern, ist nun erstmals als offizielles Wohnzimmer des Festivals definiert.

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