Abschuss: Tondokumente veröffentlicht
Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch türkische Abfangjäger hat Russland behauptet, nie eine Warnung bekommen zu haben. Jetzt hat das türkische Militär die Tonaufnahme eines Funkspruchs veröffentlicht, in dem das russische Flugzeug zum Umkehren aufgefordert wird. Doch der russische Pilot bleibt dabei. Er habe keine Warnung erhalten.
8. April 2017, 21:58
APA/EPA/SERGEI ILNITSKY
Morgenjournal, 26.11.2015
Pilot streitet ab
Laut türkischem Militär wurde dieser Funkspruch zehn Mal an den russischen Bomber geschickt. „Ändern sie sofort ihren Kurs Richtung Süden“, sagt die Stimme auf Englisch. In dem Tondokument sind mehrere Wiederholungen zu hören.
Nach dem Abschuss ist aber dann sehr schnell gegangen. Das türkische Militär behauptet ebenfalls, versucht zu haben die beiden Piloten zu retten. Diese sind mit dem Schleudersitz ausgestiegen. Einer von ihnen wurde von Turkmenischen Rebellen noch in der Luft erschossen nachdem er seinen Fallschirm geöffnet hatte. Der andere Pilot wurde gerettet. Konstantin Murakhtin bleibt bei seiner Aussage er habe keinen Funkspruch erhalten.
In Wirklichkeit hat es keine Warnung gegeben, keinen Funkspruch und auch keinen anderen Kontakt. Er und sein Kollege hätten bis zum Einschlag der Rakete nichts mitbekommen. Wir konnten nicht einmal ein Ausweichmanöver starten, sagt der russische Pilot.
Dabei wäre es für ihn einfach gewesen: Ich kenne das Terrain in und auswendig. Ich kann hier auch ohne Instrumente mit geschlossenen Augen navigieren. Zu keinem Zeitpunkt hätte sich das Flugzeug sich auf türkischem Territorium befunden. „Wir waren auf dem Heimflug zu unserem Stützpunkt“. Er wartet jetzt nur noch auf die Freigabe durch die Ärzte und wird daraufhin weiterhin seinen Dienst in Syrien absolvieren.
Unterdessen hat die russische Luftwaffe ihre Angriffe über dem syrisch türkischen Grenzgebiet fortgesetzt. Die Regierung in Moskau die Verlegung von Boden-Luft-Raketen in das Bürgerkriegsland angekündigt.