AMS verteidigt getrennte Kurse

Es sei falsch verstandene Toleranz, Männer und Frauen in getrennte Kurse zu geben, sagt Außen- und Integrationsminister Sebastian Kurz. Ganz anders sieht das die Chefin des Arbeitsmarktservice Wien, Petra Draxl. Sie sagt, man müsse dies Vorgangsweise erproben und hält an diesem Projekt fest. Grund für die Trennung seien die unterschiedlichen beruflichen Erfahrungen von Männern und Frauen. Auf diese Weise sei es viel leichter, den Menschen Werte beizubringen, so Draxl im Ö1-Morgenjournal.

Morgenjournal, 3.12.2015

Außenminister Sebastian Kurz kritisiert die Kurse für Flüchtlinge beim Wiener Arbeitsmarktservice, die nach Geschlecht getrennt abgehalten werden. Die Gleichstellung von Mann und Frau in Österreich müsse von Anfang an klar gestellt sein, sagt Kurz. Für Teilnehmer, die sich weigern, soll es Sanktionen geben, etwa die Kürzung von Sozialleistungen.

Die Chefin des AMS Wien, Petra Draxl, verteidigt hingegen die Vorgangsweise bei den Kompetenzcheck-Kursen, Hintergrund sei nicht gewesen, dass Männer und Frauen nicht gemeinsam an Kursen teilnehmen wollen. Man verfolge auch frauenpolitische Ziele, Frauen hätten andere berufliche Erfahrungen.