Studie über alle islamische Kindergärten

Die Betreiber islamischer Kindergärten in Wien müssen sich auf strengere Regeln einstellen, die Stadträtinnen Wehsely und Frauenberger (SPÖ) haben gestern nach einem Treffen mit Integrationsminister Kurz (ÖVP) erneut einen entsprechenden "Bildungsleitfaden" angekündigt, dessen Einhaltung über Förderungen entscheidet. Außerdem geplant sind nun eine Studie über alle muslimischen Kindergärten in der Stadt - und mehr Kontrolle durch die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz. Darauf haben sich der Minister und die beiden Stadträtinnen geeinigt - obwohl das Klima nach dem Treffen eher frostig war.

Sebastian Kurz, Islamwissenschafter Ednan Aslan, und SP-Stadträtinnen Sonja Wehsely

APA/AUSSENMINISTERIUM/DRAGAN TATIC

Morgenjournal, 11.12.2015

Mehr Kindergarten-Kontrollen

Harmonie schaut anders aus - und sie klingt auch anders. Sebastian Kurz, ÖVP: das Gesprächsklima sei aus seiner Sicht sehr gut gewesen. In den letzten Tagen habe es ein sich Überschlagen von Vorschlägen gegeben. SPÖ-Stadträtin Sonja Wehsely unterbricht ihn und sagt, Minister Kurz habe sich schon genug profiliert mit dem Thema, aber es gehe um Lösungen und um die Kinder. Sie will sich auch den Vorwurf nicht gefallen lassen, dass Wien bei den islamischen Kindergärten nicht genau hinschaue. Die Tonalität gebe das Gespräch nicht ganz wieder. In Wien werde stark daran gearbeitet, dass der Schutz für die Kinder ein großer sei.

Trotz der Misstöne gibt es gemeinsame Pläne. Darunter mehr Kindergarten-Kontrollen in Wien. Eine Studie über alle islamischen Kindergärten, nicht nur über einige wenige. Und eine bessere Ausbildung für die Betreuerinnen.

Noch weit auseinander liegt man in Geldfragen. Die Stadt Wien hätte gern mehr Bundeszuschüsse für Sprachkurse in ihren Kindergärten - eine fixe Zusage fehlt aber noch, so Stadträtin Wehsely.

Apropos Geld: Bei den Förderungen will die Stadt jetzt strenger sein. Mit einem neuen Leitfaden für konfessionelle Kindergärten, der bald herauskommen soll. Betreiber, die sich nicht daran halten, müssen auf die Förderungen der Stadt verzichten.