VW Österreich startet im Jänner mit Rückrufen

In Österreich müssen im kommenden Jahr rund 360.000 Dieselautos des VW-Konzerns zurück in die Werkstätten. Der Abgasausstoß muss nachgebessert werden. Für VW ist die Dieselaffäre eine Belastung - sowohl finanziell als auch in puncto Image. Bei VW Österreich spürt man diese Belastung weniger. Die Autoverkäufe entwickeln sich gut, auch für die Rückrufaktion, die im Jänner startet, fühlt man sich gerüstet.

Mittagsjournal, 15.12.2015

"Rückrufe sind kostenlos"

Die Porsche Holding mit Sitz in Salzburg ist der österreichische Generalimporteur für die Marken des Volkswagen-Konzerns. Für die Rückrufaktion seien alle Vorbereitungen getroffen worden, sagt Porsche Holding-Chef Alain Favey. Die Rückrufe starten im Jänner und ziehen sich über das ganze Jahr hin. "Es wird eine halbe Stunde dauern", so Favey.

Bei einigen Modellen genügt ein Software-Update, bei anderen ist ein technischer Eingriff erforderlich. Für die Kunden ist das kostenlos. Gratis Ersatzmobilität wird angeboten. Leistung und Spritverbrauch würden sich nicht ändern. "Das Auto wird nach der Rückrufaktion genauso sein wie vorher."

Verkehrsjuristen raten, dem Rückruf Folge zu leisten, da das Auto sonst im schlimmsten Fall die Zulassung verlieren könnte.

Kunden können Auto eintauschen

Wer keinen Eingriff an seinem VW möchte und ihn lieber gegen ein anderes Modell des Konzerns eintauscht, dem werde man spezielle Konditionen anbieten, sagt Favey: "Es wird Angebote in Form von Prämien oder Garantieverlängerungen geben. Jede Marke wird passende Angebote für die Kunden haben, die eher das Auto tauschen möchten. Wir werden natürlich sehr vorteilhafte Bedingungen anbieten."

Auf die Verkaufszahlen der Porsche Holding mit ihren über 32.000 Mitarbeitern habe sich die Diesel-Abgasaffäre bisher noch nicht ausgewirkt, so Favey: "Generell ist die Entwicklung dieses Jahr für alle Marken sehr positiv." Das dürfte auch im nächsten Jahr so weitergehen, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien gut für einen Autokauf, "die Zinsen und der Spritpreis sind niedrig."

VW habe darüber hinaus auch Konsequenzen aus dem Klimagipfel in Paris gezogen. Um die Elektromobilität auch in Österreich salonfähig zu machen, gebe es nächstes Jahr ein spezielles Angebot: "Wir werden ab Jänner soweit sein, dass wir den E-Golf, also der rein elektrische Golf, zu dem Preis oder sogar billiger als den Golf TDI anbieten werden", so Porsche Holding Chef Alain Favey.