Die europäische Kulturhauptstadt im Porträt

Breslau - Geschichte einer Metropole

Breslau hat wie wenige andere Städte wechselnde politische Herrschaften und kulturelle Einflüsse erlebt. Der Osteurpa-Historiker Eduard Mühle fasst diese Entwicklung in seinem Buch "Breslau - Geschichte einer europäischen Metropole" zusammen.

Wroclaw (Breslau)

AFP/GRZEGORZ HAWALEJ

Kontext 07.01.2016

Am Ende des Zweiten Weltkriegs nahezu vollkommen zerstört, wurde das seit dem späten Mittelalter deutschsprachige Breslau als polnisches Wroclaw wieder aufgebaut. Nach der politischen Wende von 1989 erhob sich die Stadt aus dem Grau des sozialistischen Alltags zu neuer, beeindruckender Blüte. Heute ist ist sie eine pulsierende Universitätsstadt mit Parkanlagen und sanierter Altstadt.

Eduard Mühle stand mit seinem Ansinnen, Breslaus Stadtgeschichte aufzuschreiben, vor keiner leichten Aufgabe. In seinem Buch hat er die mehr als 1000 Jahre und die vielen wechselnden Oberherrschaften – zu denen auch die Habsburger gehörten - in zehn Kapitel unterteilt. Der Professor für Geschichte Ostmitteleuropas und Osteuropas an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wollte nach eigenen Worten kein weiteres Fachbuch schreiben. Als Leser sieht er vor allem diejenigen, die in diesem Jahr in die Kulturhauptstadt Europas 2016 reisen - und die dann deren Geschichte mit der heutigen Stadt verbinden wollen.

Eduard Mühle hat 1000 Jahre Stadtgeschichte auf leserfreundliche 300 Seiten kondensiert, dazu kommen 50 Seiten Anmerkungen. Die vielen Jahreszahlen und Herrschaftsaufreihungen machen das Buch stellenweise zu einer etwas trockenen Kost. Insgesamt empfiehlt es sich aber als eine bereichernde und anschauliche Lektüre.

Service

Eduard Mühle, "Breslau - Geschichte einer Metropole", Böhlau Verlag