Salzburg 200 Jahre bei Österreich

Heuer werden es genau 200 Jahre, dass Salzburg in seiner jetzigen Form zu Österreich gehört. Salzburg war lange ein eigener Staat - ein Erzbistum - ein Kirchenstaat quasi. Dann hat es zu Bayern gehört und erst 1816 ist es zu Österreich gekommen.

Historischer Vertrag

ORF/Peter Daser

Mittagsjournal, 9.1.2016

Es ist altes Pergament, durch das Thomas Just vom Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien blättert. Eingebunden in blauen Samt, mit großem roten Siegel: der Münchner Vertrag von 1816, der die Grenzen zwischen dem Kaiserreich Österreich und dem Königreich Bayern regelt, sagt Thomas Just. Als dann Franz I. noch Zillertal und Brixental Tirol zuschlägt, hat Salzburg seine heutige Form.
Davor liegen wechselvolle Jahrzehnte für das Land, das seit 1328 eigenständiger Staat im Heiligen Römischen Reich gewesen war, erklärt die Historikerin Birgitte Mazohl.

Der letzte Fürsterzbischof Colloredo dankt 1803 ab, Salzburg fällt an den Habsburger Ferdinand III - als Entschädigung, weil der durch Napoleon die Toskana verloren hatte. Aber nur, kurz, dann wechselte die Macht alle paar Jahre zwischen Franzosen, Österreich und Bayern. Erst, 1816, nach dem Wiener Kongress, kommt Salzburg endgültig zu Österreich, sagt Brigitte Mazohl. Dem zuvor durch Salz und Gold reichen Land ging es jahrzehntelang wirtschaftlich schlecht. Jeder der wechselnden Herrscher bediente sich auch an den Kunstschätzen, sagt Martin Hochleitner vom Salzburg Museum.

Das Land wird Oberösterreich zugeschlagen und von Linz aus verwaltet. Politisch wird Salzburg erst nach 1850 wieder aufgewertet: als Kronland Österreichs, später auch mit eigenem

Das Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert - etwa einer großen Landesausstellung ab April. Mehr über 200 Jahre Salzburg bei Österreich sehen Sie am Montag im Fernsehen - und zwar ab 22.30 Uhr im Kulturmontag auf ORF 2.