Roman von Serhij Zhadan

Mesopotamien

In seinem Werk porträtiert Serhij Zhadan Charkiw und erzählt von dessen Einwohner. Vor dem Hintergrund des Krieges, der bereits begonnen hat, kämpfen Zhadans Protagonisten um den Sinn ihres Lebens, um ihre Liebe, ihre Würde und um ein mutiges, freies Verhältnis zueinander.

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Serhij Zhadan, "Mesopotamien", Roman, aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe, Juri Durkot und Sabine Stöhr, Suhrkamp Verlag

Die beiden ukrainischen Autoren Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan werden gern als Vertreter der osteuropäischen Postmoderne bezeichnet - was immer das auch sein mag. Man kann jedenfalls sagen, dass sie gesellschaftliche, politische, moralische Zersetzungsprozesse zu Texten formen, die inhaltlich wie formal von dieser Auflösung handeln. Während Andruchowytsch Versatzstücke aus der Vergangenheit, auch aus jener der Habsburgermonarchie, zu der die Westukraine seinerzeit gehörte, mit sowjetischer und postsowjetischer Wirklichkeit verknüpft und damit die surreal anmutende Gegenwart erklärt, bewegt sich Zhadan im Hier und Jetzt einer Gesellschaft, die eine verhasste Vergangenheit abgestreift hat und keine Zukunft sieht.