Rückschlag für VW in den USA

Im Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeugen erleidet Volkswagen einen Rückschlag in den USA. Die amerikanischen Umweltbehörden lehnen die von VW eingereichten Rückruf-Pläne ab. VW-Chef Matthias Müller trifft heute mit der Chefin der Umweltbehörde zusammen, um sie von seinen Plänen zu überzeugen.

Morgenjournal, 13.1.2016

US-Behörden wollen mehr

Es ist das erste Spitzentreffen im Abgas-Skandal für VW in den USA und es wird wohl ein schwerer Gang, den VW-Chef Matthias Müller heute am frühen Nachmittag unserer Zeit antritt. Er trifft die Chefin der US-Umweltbehörde EPA, Gina McCarthy in Washington. Offenbar hat er die harte Haltung der US-Behörden unterschätzt, noch zu Wochenbeginn hat er sich anlässlich der Automesse in Detroit zuversichtlich gegeben.

Die US-Behörden sehen das offenbar anders. Ihnen sind die Pläne, die VW bereits im Dezember vorgelegt hat, zu wenig. Es sei nicht beschrieben, wie VW die betroffenen Autos bei einem Rückruf reparieren wolle. Auch seien die Auswirkungen der geplanten Umrüstungen auf den Verbrauch, das Fahrverhalten und die Sicherheit nicht klar, kritisieren sowohl die US-Umweltbehörde als auch die kalifornische Umweltbehörde. Die Ermittlungen gegen VW gehen daher weiter, so die Behörden.

Die Kritik richtet sich derzeit gegen den Rückrufplan für 2-Liter-Modelle. Davon hat VW in den USA rund eine halbe Million Autos verkauft. Für die 3-Liter-Modelle muss der Konzern nächsten Monat Rückrufpläne einreichen. VW-Chef Müller hat bereits angekündigt, dass er bei dem heutigen Treffen ein Paket mit technischen Lösungen vorlegen will. Das könnte auch einen neu entwickelten Katalysator enthalten.