VW-Problem auch bei CO2-Werten

Der Abgas-Skandal im VW-Konzern erreicht eine neue Dimension. Volkswagen hat gestern auch Unregelmäßigkeiten bei CO2-Werten einräumen müssen, - außerdem sind damit erstmals auch Benziner und nicht nur Dieselfahrzeuge betroffen.

Morgenjournal, 4.11.2015

Soviel man bis jetzt weiß, sollen weitere 800.000 Fahrzeuge betroffen sein. Überwiegend Diesel-Autos, wie Volkswagen ausrichten lässt, aber eben nicht nur. Bisher ist es bei der VW-Affäre ja um falsche Angaben zum Ausstoß von Stickoxiden bei Diesel-Autos gegangen. Jetzt muss VW zugeben, dass bei der Zulassung einiger Benzin-Modelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden sind. Betroffen sind auch Fahrzeuge mit BlueMotion-Technologie, die als besonders verbrauchs- und emissionsarm beworben werden.

Was bedeutet das für die Konsumenten?

In einigen Ländern, darunter auch Österreich, wird die KFZ-Steuer nach dem CO2-Ausstoß berechnet. Einige VW-Fahrer könnten in Zukunft also mehr Steuer zahlen müssen. Ob und wie Volkswagen da nachrüsten kann, bleibt abzuwarten. Bei VW rechnet man durch den neuen Skandal jedenfalls mit zusätzlichen Kosten von rund zwei Milliarden Euro.

Konsequenzen zieht die VW-Sportwagentochter Porsche nun aus den Vorwürfen der US-Umweltschutzbehörde, dass auch bei 3-Liter-Dieselmotoren in Luxusmodellen bei den Abgaswerten betrogen worden ist.

Porsche setzt in Nordamerika den Verkauf von Dieselmodellen des Luxus-Geländewagens Cayenne aus. Das ist aber eine freiwillige Maßnahme, betont man bei Porsche. Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller verliert damit aber seinen Ruf als "Mister Unschuld": war er doch selbst bis September Porsche-Chef.