Österreich hofft auf Iran-Geschäft

Wirtschaftlich erhofft sich der Iran mit dem Ende der Sanktionen einen starken Aufschwung. Davon wollen auch österreichische Firmen profitieren. Österreich war eines der ersten Länder, das nach dem Abkommen im Vorjahr mit eine große Delegation in den Iran geschickt hat.

Morgenjournal, 18.1.2016

Der Iran braucht praktisch alles. Sanktionsbedingt hat es in den letzten Jahren kaum Investitionen gegeben, die Industrie ist veraltet, es werden Maschinen und moderne Technologien gebraucht. Aufholbedarf gibt es auch bei der Infrastruktur. Der Iran braucht Straßen und Eisenbahnverbindungen ebenso wie Kraftwerke. Chancen haben Firmen auch im Bereich Umwelttechnologie und im Gesundheitswesen. Nachholbedarf hat aber auch die iranische Bevölkerung. Nachgefragt werden Konsumgüter ebenso wie Pharma-Produkte. Der Iran ist ein bevölkerungsreiches Land und damit als Wirtschaftsmarkt groß und interessant.

Grafik der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Iran

Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Iran

APA, Quelle: APA/IWK/WKÖ/Statistik Austria

Österreich hat schon bisher gute Geschäfts-Beziehungen mit dem Iran. Kann man die Erwartungen beziffern?

2014 hat Österreich Waren im Wert von 213 Millionen Euro in den Iran geliefert. Vor zehn Jahren waren es 400 Millionen. Dort will man in einem ersten Schritt wieder hin und danach in Richtung einer Milliarde kommen.

Ein Beispiel ist der Öl- und Gaskonzern OMV, der sich gute Chancen ausrechnet.

Die OMV setzt auf den Iran, auch weil die Produktionskosten dort niedrig sind. Im Iran kann die OMV auch bei einem Ölpreis von 15 - 20 Dollar noch ein gutes Geschäft machen. In anderen Regionen geht das nicht. OMV-Chef Rainer Seele kündigt deshalb jetzt einen neuen Sparkurs an. Details will er in einem Monat sagen.