Erzählungen von Hartmut Lange
Der Blick aus dem Fenster
Der Berliner Dramaturg und Schriftsteller Hartmut Lange erzählt in seinen Geschichten von einer Welt, die nur auf den ersten Blick ganz normal erscheint. Denn immer mischt sich das Unerklärliche, das Geheimnisvolle ein.
8. April 2017, 21:58
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Hartmut Lange, "Der Blick aus dem Fenster", Erzählung, Diogenes Verlag
In der Titelgeschichte sieht ein Ministerialbeamter beim Blick aus dem Fenster plötzlich eine Szenerie aus einem anderen Jahrhundert und ist von der Frau, die da aus einer Kutsche steigt, so fasziniert, dass er sich mit ihr bekannt machen will. Ein Dichter sucht eine Bank im Berliner Tiergarten, auf der nie jemand gesessen sein soll. Ein Mann begegnet der Schriftstellerin Rahel Varnhagen, die vor mehr als 150 Jahren starb. Eine junge Frau verliebt sich immer wieder, aber leidet unter der Flüchtigkeit ihrer Gefühle.
Es sind rätselhafte Geschichten, die dem Unerklärlichen nachspüren - dem Verlangen, der Enttäuschung, der Einsamkeit, dem Bösen und der Kunst. Erzählungen, die in einer klaren und fast durchscheinenden Prosa dahinzugleiten scheinen, die die Realität auflösen und die weiten Räume dahinter ausloten. Einen richtigen Schluss haben sie nicht, sie lassen alle Möglichkeiten offen.