Syrien-Geberkonferenz: Neun Milliarden Hilfsgelder

Rund 9 Milliarden Euro an Hilfsgeldern hat die Internationale Gemeinschaft gestern bei der Geberkonferenz in London für Syrien und seine Nachbarländer versprochen. Die Friedensverhandlungen in Genf sind unterdessen vertagt worden und sollen in drei Wochen weitergeführt werden. Denn in Syrien gehen die Kämpfe weiter mit Luftangriffen die das Assad-Regime mit der Unterstützung Russlands in Aleppo fliegt. Neuerlich fliehen Tausende.

Mittagsjournal, 5.2.2016

Es sind zwischen 40.000 und 70.000 Männer, Frauen und Kinder, die sich auf den Straßen von der syrischen Stadt Aleppo in Richtung türkischer Grenze machen, ein Bub sagt: wir fliehen vor den Angriffen der Assad Armee. Sie greift seit Tagen mit Luftangriffen Aleppo an, unser Haus wurde völlig zerstört.

Jetzt suchen die Menschen Zuflucht in der Türkei. Der türkische Präsident Erdogan hat erst gestern gefordert, dass Russland seine Luftangriffe dringend stoppen müsse, sonst hätte die Fortsetzung der Friedensgespräche am 25. Februar in Genf keine Aussicht auf Erfolg.

Eine Teilerfolg meldete gestern dafür ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington: die Zahl der IS-Kämpfer in Syrien und im Irak, seit 2014 stark zurückgegangen: In unserem letzten Bericht vor zwei Jahren sind wir noch von rund 31.000 IS-Kämpfern ausgegangen. Ein neuer Geheimdienstbericht gibt aber an, dass die Zahl der IS-Kämpfer in Syrien und dem Irak heute nur noch rund 25.000 beträgt. Diese Zahl ist auch auf Grund der Luftangriffe der Anti-IS- Koalition zurückzuführen.

Teil dieser von den USA geführten Anti-IS-Allianz ist auch Saudi Arabien, das sich gestern als erstes Land bereit zeigte, auch Bodentruppen nach Syrien zu senden. Bedingungen: die gemeinsame Anti-IS-Koalition müsste einen solchen Einsatz beschließen.

Die Weltbank hat unterdessen gestern in ihrem Quartalsbericht für den Nahen Osten desaströse Berechnungen veröffentlicht: sie schätzt die wirtschaftlichen Verluste und Belastungen die durch den anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien für das Land selbst, aber auch die Nachbarländer wie die Türkei, den Libanon und Jordanien entstanden sind auf 35 Milliarden Dollar.