Westbalkan-Konferenz in Wien

Sie sorgt für Debatten, noch bevor sie beginnt: Wien ist heute Schauplatz einer Westbalkan-Konferenz, zu der weder Griechenland noch Deutschland eingeladen sind. Keinen freundschaftlichen Akt sieht Griechenland darin. Auch die EU-Kommission hat gestern schon protestiert. Währenddessen spitzt sich die Lage an der griechisch-mazedonischen Grenze und in Griechenland immer weiter zu.

Sebastian Kurz

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Vorbereitungstermin im mazedonischen Skopje.

APA/AFP/ROBERT ATANASOVSKI

Morgenjournal, 24.2.2016

Während in Wien heute eine Westbalkan-Konferenz mit 9 Teilnehmerstaaten zum Thema Flüchtlingskrise beginnt, hat Mazedonien seine Grenze wieder ein wenig geöffnet. Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak dürfen sie wieder passieren, nachdem Griechenland seine Seite der Grenze zu räumen begann.

Es geht alles sehr langsam - aber die Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland ist wieder für Flüchtlinge offen. Griechenland hatte zuvor vor allem Menschen aus Afghanistan wieder nach Athen gebracht, die von Mazedonien als Wirtschaftsflüchtlinge abgewiesen worden waren. Dabei kam es angeblich auch zu tumultartigen Szenen. Auf der griechischen Insel Lesbos sind auch gestern wieder Flüchtlinge angekommen, die den Weg über die Türkei und das Meer genommen hatten. Einer von Ihnen sagte: Es ist unser Schicksal, und wenn Gott uns hilft, wird der Krieg in Syrien irgendwann zu Ende sein und wir können zurückkehren. Mein Land ist ein gutes Land, aber wegen der Gefahr für meine Kinder mussten wir es verlassen.

Der UNO-Flüchtlingskommissar Filippo Grand hat sich gestern selbst ein Bild von der Situation gemacht. Danach meinte er: Ich bis sehr besorgt über die Schließung der Grenzen in Europa entlang der Balkan-Route. Denn das wird mehr Chaos und Verwirrung bringen und es wird den Druck auf Griechenland erhöhen, das schon jetzt eine Menge Verantwortung trägt. Und all das passiert während wir keine Alternative haben.

Inzwischen hat die Türkei angekündigt, Schlepper künftig ähnlich hart wie Terroristen bestrafen zu wollen.