Grenzkontrollen in Mureck
Seit vergangener Woche gilt nicht nur eine Tages-Obergrenze von 80 Personen in Spielfeld. Es gibt seither laut Polizei auch Rund-um-die Uhr Kontrollen an 6 steirischen Grenzübergängen und an allen Kärntner Grenzübergängen zu Slowenien. Bisher ist es nicht gelungen, dadurch Schlepper festzunehmen oder eine besonders große Zahl an Migranten oder Flüchtlingen anzuhalten. Eine Ausnahme gibt es, Mureck in der Steiermark, wo vergangene Woche 14 Migranten angehalten wurden.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 25.2.2016
Aus Mureck,
An einer schmalen Brücke über die Mur liegt der kleine Grenzübergang Mureck in der Südsteiermark. Langsam fahren die Autos am Abend vorbei - an zwei Polizisten und zwei Soldaten. Die Fahrer zeigen ihre Ausweise, werden kurz angehalten oder durchgewunken. Viele wohnen in der Gegend. Auch eine Fußgängerin kommt, ihren Pass in der Hand, um in Slowenien Zigaretten zu kaufen, wie jeden Tag.
Zu Fuß - so soll vergangene Woche auch eine von zwei Migranten-Gruppen versucht haben, hier über die Grenze zu gelangen. Polizeisprecherin Madeleine Heinrich erklärt am Telefon: 14 Personen verschiedener Nationalitäten wurden aufgegriffen.
Es soll sich um 8 Palästinenser und 6 Marokkaner gehandelt haben, die wohl keine Chance hatten, über die kontrollierte Route mit staatlich organisierten Bussen via Spielfeld nach Österreich zu gelangen. Details - etwa ob die 14 Personen Asylanträge gestellt haben, will die Polizei derzeit nicht bekannt geben. Neu seit Freitag sind neben den Rund-um-die-Uhr Kontrollen an 6 steirischen Grenzübergängen auch Patrouillen von Bundesheer-Soldaten an der Grünen Grenze und in Grenznähe aber die Polizeisprecherin sagt, über Aufgriffe im Landesinneren liegen ihr keine Informationen vor. Und der Kärntner Polizeisprecher Rainer Dionisio erklärt, seit Freitag gebe es Kontrollen zu Slowenien, aber es gebe bisher keine Aufgriffe.
Dasselbe dürfte für den stark befahrenen Autobahn-Grenzübergang Spielfeld gelten. Ein kurzer Lokalaugenschein zeigt: Etwa jedes zehnte Fahrzeug wird kontrolliert. Die Fahrer eines Lieferwagens und sogar eines Leichenwagens müssen kurz die Hecktüre öffnen. Ein Polizist kontrolliert auch Bus-Fahrgäste. Große Lkws werden während des Lokalaugenscheins nicht angehalten. Polizeisprecher Dionisio sagt, sie würden stichprobenartig kontrolliert.
Jedenfalls aber gibt es in Spielfeld keine längeren Staus an der Autobahngrenze - anders als etwa am deutschen Grenzübergang Walserberg.