Merkel: "Europa muss zusammenhalten"
Die Flüchtlingsfrage ist die schwierigste Herausforderung ihrer Kanzlerschaft - das hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel in der ARD-Sendung Talk-Sendung „Anne Will“ zugegeben.
Merkel übt in dem Interview auch deutliche Kritik an Österreichs Obergrenze - diese sei für den Flüchtlingsrückstau in Griechenland verantwortlich.
8. April 2017, 21:58
APA/AFP/ODD ANDERSEN
Morgenjournal, 29.2.2016
Aus Berlin,
Die Flüchtlingsfrage ist die schwierigste Herausforderung ihrer Kanzlerschaft - das hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel gestern in der ARD-Sendung Talk-Sendung „Anne Will“ zugegeben. Angela Merkel steht bereits zum dritten Mal in 5 Monaten im Fernsehen Rede und Antwort, dabei ist die deutsche Kanzlerin nicht bekannt dafür, gern und oft Interviews zu geben. Doch die Stimmung in Deutschland ist immer mehr geprägt von Angst vor dem Fremden und dem Gefühl der Überforderung. Die Kanzlerin ist unter Druck, muss sich erklären und versuchen die Deutschen davon zu überzeugen, dass sie wirklich einen Plan hat.
Kein Plan B
An der europäisch-türkischen Lösung führt für Angela Merkel kein Weg vorbei. Für nationale Alleingänge – beispielsweise in Österreich – hat die deutsche Kanzlerin kein Verständnis. Mit einseitigen Grenzschließungen könnte man die Probleme nicht lösen, sondern würde nur das Euro- und Schengenland Griechenland im Stich lassen.
Angela Merkel fürchtet, dass Europa an der Flüchtlingsfrage kaputt gehen könnte. Für Deutschland schließt sie deshalb eine Obergrenze oder flächendeckende Grenzkontrollen zu Österreich kategorisch aus. Sie habe keinen Plan B und – Zitat – ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit bestehe darin, dass dieses Europa einen gemeinsamen Weg finde.
Service
ARD - Anne Will