Trumps Nominierung fix

Donald Trump, der einzige verbleibende Präsidentschaftskandidat der Republikaner, hat jetzt die Mehrheit der Delegierten hinter sich geschart, die Nominierung am Parteitag der Republikaner in Cleveland im Juli ist ihm nicht mehr zu nehmen.

Morgenjournal, 27.5.2016

Aus den USA,

Donald Trump bedankt sich bei den republikanischen Delegierten von North Dakota. Sie haben ihm zur magischen Zahl von 1.237 Delegierten verholfen. Ganz ohne Vorwahl - die haben die Republikaner in North Dakota storniert. Die Delegierten dort sind ungebunden und ein Rundruf von amerikanischen Medien am Donnerstag hat ergeben: genügend stellen sich hinter Trump: die Nominierung ist damit zwar nicht offiziell aber sie ist fix. Die Vorwahlstimmen aus dem bevölkerungsreichen Staat Kalifornien - dort wird am 7. Juni abgestimmt - die braucht Trump gar nicht mehr.

Donald Trump sieht schon die Republikaner geeint hinter sich, er habe eine überwältigende Mehrheit im ganzen Land sagt er, doch da ist Wunschdenken dabei. Bis heute hat Trump keine Unterstützung des republikanischen Sprechers des Repräsentantenhaus Paul Ryan erhalten, und auch etliche republikanische Senatoren und Gouverneure sind zurückhaltend. Zuletzt ist ihm auch einer seiner wichtigsten Wahlkampfleiter abhandengekommen.

Trump - ein möglicher Präsident der Vereinigten Staaten. Das war auch Gesprächsstoff beim G7-Gipfel in Japan. Präsident Obama dazu: "Viele Staats- und Regierungschefs wissen nicht, wie ernst sie Trump nehmen sollen. Aber es beunruhigt sie, und das aus gutem Grund."

Viele seiner Aussagen zeigen, dass er nichts von Außenpolitik versteht, dass er Probleme bagatellisiert und in erster Linie an Twittermeldungen und Schlagzeilen interessiert ist

Zu Hause in den USA schießt sich unterdessen Donald Trump auf seine wahrscheinliche demokratische Rivalin Hillary Clinton ein: Sie habe noch immer nicht die nötige Delegiertenzahl geschafft, so Trump spöttisch.

Hillary Clinton gibt sich unbeeindruckt, auf wahlkamptour in Nevada schießt sie zurück: das letzte was Amerika braucht, ist ein Bully, ein Rüpel im Weißen Haus.