Hillary Clintons Nominierung fix

In den USA steht Hillary Clinton als Präsidentschaftskandidatin ihrer demokratischen Partei fest - endlich, wie ihre Anhänger jubeln. Nach Berechnung der Presseagentur AP kurz vor der letzten großen Vorwahlrunde heute in Kalifornien und fünf weiteren Bundesstaaten, hat Clinton die nötigen Delegiertenstimmen für die Nominierung am Parteitag beisammen.

Morgenjournal, 7.6.2016

Aus den USA,

Hillary Clinton hat ihren Rivalen Bernie Sanders endgültig besiegt. Sie hat 29 Vorwahlrunden gewonnen. Darüber hinaus, so berichtet die Nachrichtenagentur AP, habe sie jetzt ausreichende Unterstützung von demokratischen Amtsträgern wie Gouverneuren und Abgeordneten, den sogenannten Superdelegierten, die ihr am Parteitag die Stimme geben wollen: Laut den Nachrichten stehen wir vor einem historischen, nie da gewesenen Moment, sagt Clinton bei einer Wahlkampfveranstaltung in Kalifornien. Es gäbe aber noch viel zu tun.

Hillary Clinton ist die erste Frau, die jemals Kandidatin einer der großen Parteien wurde. Vor der heutigen Vorwahlrunde hat die Parteifavoritin aber vor allem in Kalifornien noch einmal viel mehr einsetzen müssen als ihr lieb war. Im wichtigen demokratischen Kernland muss sie gegen den parteiinternen Rivalen Bernie Sanders um den Sieg zittern. Von Aufgeben wollte der bis zuletzt nichts wissen: Am Ende der Vorwahlen wird kein Kandidat genügend Stimmen von gebundenen Parteitagsdelegierten haben. Es wird auf die Superdelegierten ankommen. Es wird also ein umstrittener Parteitag.

Die offizielle Kandidatennominierung für die Präsidentschaftswahl liegt beim Parteitag Ende Juli. Bei den Vorwahlen gewinnen die Kandidaten Delegierte, die bei der Abstimmung an das Vorwahlergebnis gebunden sind.

Die Parteiführung redet allerdings auch ein gewichtiges Wort mit. Rund 15 Prozent der Parteitagsdelegierten sind sogenannte Superdelegierte, die ihre Meinung auch im letzten Moment noch ändern können. Ein Kampagnensprecher von Bernie Sanders hat den ausgerufenen Clinton-Sieg gestern auch prompt als voreilig bezeichnet.

Mit den vielen Anhängern im Rücken, die Sanders nach wie vor begeistern kann, hofft er, die Superdelegierten, die sich schon früh für Clinton ausgesprochen haben, noch umstimmen zu können. Dafür gibt es allerdings keine Anzeichen.