Acht Wochen Wartezeit auf Krebsuntersuchungen

Krebspatienten müssen immer länger auf Termine in Röntgeninstituten warten. Bis zu acht Wochen betrage die Wartezeit, kritisiert die Krebshilfe. Das sei unerträglich und vielleicht sogar lebensgefährlich. Hintergrund ist eine umstrittene Honorarvereinbarung zwischen Sozialversicherungen und Wirtschaftskammer.

Ärztin blickt auf Röntgenbilder

APA/ROLAND SCHLAGER

Morgenjournal, 27.6.2016

"Trotz lebensbedrohlicher Diagnosen"

Neu ist die Misere nicht, aber sie betreffe auch Krebspatienten, und das sei völlig inakzeptabel, ärgert sich Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Krebshilfe. Von schnellen Terminen in einer Krisensituation könne, vor allem in Ostösterreich, keine Rede sein. Kiefhaber findet: "Diese Situation ist untragbar. Das sind Menschen, die mit einer Diagnose konfrontiert sind, die lebensbedrohlich ist; die verzweifelt sind. Und sie dann so im Kreis zu schicken, das ist echt unerträglich."

Manche warten geduldig mehrere Wochen ab, sagt Doris Kiefhaber. Einige suchen verzweifelt nach einer anderen Möglichkeit. "Viele sind sehr hartnäckig, telefonieren herum von einem Röntgeninstitut zum anderen, ob sie nicht irgendwo einen Termin bekommen", schildert die Krebshilfe-Geschäftsführerin. Teilweise werde es auch mit "Vitamin B" versucht, nach dem Motto "kennst Du jemanden, der jemanden kennt..." Und wenn nicht, würden viele beim Privatarzt zahlen, "wo die Familie dann zusammen legt, weil so viel davon abhängt. Von denjenigen, die sich nicht bei uns melden, weiß ich es nicht, sagt Kiefhaber, "aber es gibt viele die letztlich privat bezahlen."

"Verhandlungen ohne Hickhack!"

Und im Sinne der Patienten müssten jetzt die Hauptbeteiligten an einen Tisch, fordert die Krebshilfe. Sprich: Sozialversicherungen und Wirtschaftskammer, zwischen diesen beiden besteht eine umstrittene Honorarvereinbarung. Kiefhaber meint: "Unser Appell ist, dass hier kein Hickhack entscheht, dass das kein Ping-Pong ist von Schuldzuweisungen - sondern dass sie sich an einen Tisch setzen und an Lösungen arbeiten."

Gesetzliche Lösung durch Oberhauser?

Bisher gibt es allerdings nur gegenseitige Schuldzuweisungen. Die Volksanwaltschaft hat gefordert, diese Vereinbarung zu reformieren. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser sagte zuletzt vage, es gebe auch gesetzliche Möglichkeiten. Ergebnis bisher: Keines.