Agnes Husslein-Arco - Vertrag bis Jahresende

Das Kuratorium der Österreichischen Galerie Belvedere hat in der heutigen Sitzung entschieden, dass Agnes Husslein-Arco bis Jahresende als Belvedere-Direktorin verbleiben wird. Husslein hatte sich für eine weitere Amtszeit beworben. Demnächst müsste sie ihr Amt allerdings als Doppelspitze mit einer neuen Kaufmännischen Direktorin antreten.

Belvedere-Direktorin Agnes Husslein und Künstler Ai Weiwei

Belvedere-Direktorin Agnes Husslein und Künstler Ai Weiwei

APA/HANS KLAUS TECHT

Husslein hat Verstöße eingestanden

Agnes Husslein habe das Vorliegen von Compliance-Verstößen eingestanden und sich von sich aus verpflichtet, den entstandenen materiellen Schaden unverzüglich zu ersetzen, heißt es in einer Aussendung des Belvedere-Kuratoriums. Wie hoch der Schaden sei, konnte Kuratoriumsvorsitzender Hans Wehsely heute noch nicht beziffern; auch über die konkreten Verstöße will man erst nächste Woche Auskunft geben.

Laut Medienberichten soll Husslein etwa Sommerurlaube in Kärnten nicht als solche beantragt, sondern ihren Dienstort informell an das Ufer des Wörther Sees verlagert und Dienstreisespesen verrechnet haben. Auch sollen Museums-Ressourcen für private Angelegenheiten verwendet worden sein. Kulturminister Thomas Drozda hat bereits mitgeteilt, dem Beschluss des Kuratoriums zu folgen.

Agnes Husslein wird allerdings schon jetzt interimistisch eine kaufmännische Leitung zur Seite gestellt, und nicht wie ursprünglich vorgesehen erst mit 1. Jänner 2017. Erst gestern hatte Husslein Unterstützung namhafter Künstler und Galerien erhalten. Ob sie sich davon bestärken lässt oder mit Jahresende geht, darüber kann man aus heutiger Sicht aber nur spekulieren.