UK-Musiker Will Holland in Österreich

Vor etwa einem Monat ist das Album "1000 Watts" erschienen, schon gastiert der Musiker, DJ und Produzent Will Holland in Wien. Im Rahmen seiner Tournee durch Nordamerika und Europa ist der Brite im Porgy & Bess zu Gast und präsentiert eine Mischung aus Jazz, Reggae, Dub, Hip-Hop und Funk.

Am Mittwoch, den 20. Juli spielen Holland und "Quantic Presenta Flowering Inferno" im "Alten Hallebad" in Feldkirch und setzen anschließend ihre Tour in Deutschland fort.

Kulturjournal, 19.7.2016

Verschiedene Persönlichkeiten

Der Musiker Will Holland versteckt sich hinter vielen Namen. Er ist der Kopf diverser Projekte, wie etwa "The Limp Twins", "Spanky Wilson & The Quantic Soul Orchestra", "Quantic & Alice Russel", um nur einige zu nennen.

Sein neues Album "1000 Watts" wurde unter dem klingenden Projekt-Namen "Quantic Presenta Flowering Inferno" herausgegeben. "Ich habe viele verschiedene Projekte und verschiedene Namen, ähnlich wie es auch in Jamaika üblich ist", erklärt der Brite. "Und ich genieße es in diese unterschiedlichen Persönlichkeiten zu schlüpfen. Mein Hauptprojekt ist 'Quantic', und davon ausgehend sind kleine Sub-Genres entstanden. Eines davon ist eben 'Flowering Inferno'. Hier konzentriere ich mich auf den Dub-Reggae-Sound, der in den 1960er Jahren in Jamaika entstanden ist und heutzutage häufig in der Elektronischen Tanzmusik verwendet wird. Diesen Reggae-Dub-Sound verbinde ich mit lateinamerikanischer Musik."

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Mit dem Latin-Virus infiziert

In seinem Auftreten ist der Musiker zurückhaltend - der Scheitel zu meist streng gezogen, die bunt gemusterten Hemden hoch zugeknöpft. Der Bart ist gestutzt, die Hornbrille passt zum Outfit. So posiert der 34-Jährige zumindest für Fotos. Auf der Bühne hingegen zeigt der Brite, der der verregneten Insel vor Jahrzehnten den Rücken gekehrt hat, sein wahres Gesicht, taucht ein die karibischen Klänge und variiert diese.

Der Elektro-Produzent habe sich vor Jahren in Kolumbien mit dem Latin-Virus infiziert, erzählt er. Seit dem vermittelt er musikalisch zwischen Nationen und Generationen. Holland verwebt Cumbia, Salsa, Bossa Nova, Soul, Funk und Jazz und vereint klassische Musikinstrumenten, wie Gitarre und Akkordeon, mit elektronischen, wie Sequenzer und Synthesizer.

Elektronische Musik als Basis

"Ich habe einen sehr breit gefächerten Musikgeschmack", so Holland. "Ich liebe Musik, sie berührt mich. Und ich lasse mich gerne davon inspirieren. Die lateinamerikanische Musik ist ganz offensichtlich eine große Inspirationsquelle für mich, wie man unschwer hören kann. Und die elektronische Musik ist so zu sagen meine Basis, die ich etwa mit Hip-Hop-Beats anreichere. Live auf der Bühne wird jedoch aus all diesen Elementen ein Ganzes."

Will Hollands Musik ist daher schwer einordbar. Seine vielen musikalischen Gesichter passen nicht nur in ein Musik-Regal und auch auf der Bühne überrascht der Brite immer wieder mit innovativen Elementen, die jedes seiner Konzerte einmalig werden lassen.