"Star Trek Beyond" im Kino

Vor 50 Jahren startete das Raumschiff Enterprise im US-Fernsehen zum ersten Mal in die unendlichen Weiten des Alls. Mittlerweile hat sich die Sternensaga geradezu zu einem ungeheuren Franchise-Unternehmen ausgeweitet - mit mehr als 700 Serienfolgen und zwölf Kinofilmen. Film Nummer 13 kommt jetzt rechtzeitig zum 50-Jahr-Jubiläum ins Kino: In "Star Trek Beyond" versuchen die Macher dem ursprünglichen Ansatz von "Star Trek"-Erfinder Gene Roddenberry zu folgen.

Morgenjournal, 22.7.2016

Keine dreißig Filmminuten ist die Enterprise unterwegs, da stellt sich ihr eine bedrohliche Wolke in den Weg. Angewidert von der pazifistischen Politik der Föderation schießt sie der mysteriöse Krall mit einer zerstörerischen Waffe kurz und klein. Die Reste des stolzen Raumschiffs stürzen auf den lebensfeindlichen Planeten Altamid, die Crew wird dabei in alle Himmelrichtungen zerstreut und muss wieder zusammenfinden, um hinter Kralls Identität und seine Beweggründe zu kommen. Produzent J. J. Abrams: "Wir werden immer getrieben sein, das Unbekannte zu verstehen. Und im Herzen von Star Trek steht dieses mutige und redliche Ideal, dass wir durch Einheit und Zusammenhalt überallhin kommen und alles erreichen können."

Interkulturelle Einheit und Toleranz

Bei aller Unterhaltung ging es "Star Trek"-Erfinder Gene Roddenberry immer um interkulturelle Einheit und Toleranz. So kam es 1968 in "Raumschiff Enterprise" zu einem der ersten Küsse zwischen Schwarz und Weiß in der US-Fernsehgeschichte. In "Star Trek Beyond" gibt es mit Lieutenant Sulu jetzt endlich auch ein schwules Crew-Mitglied auf der Enterprise, das ganz unaufgeregt von seinem Partner und der adoptierten Tochter am Raumfahrtflughafen abgeholt wird.

Neben dem gesellschaftspolitischen Anliegen und der Action kommt dieses Mal auch der Humor nicht zu kurz. Dafür sorgte der britische Komiker Simon Pegg, der erstmals auch als Drehbuchautor auftrat. Seine Filmfigur Scotty im Erstkontakt mit der geheimnisvollen Eingeborenen Jaylah.

Dubai als Stadt der Zukunft

Im Entscheidungskampf steht nicht nur das Schicksal der Enterprise-Crew, sondern von ganz Yorktown auf dem Spiel. So heißt der künstliche Planet, den die Föderation zu ihrem Zentrum gemacht hat. Als terrabiteschwere, digitale Zukunftsvision steht Yorktown im All, die Stadtszenen hat Regisseur Justin Lin aber in einer realen Megacity gedreht: "Wenn man mit dem Auto durch Dubai fährt, fühlt man sich tatsächlich wie in Yorktown. Und diese Atmosphäre wollte ich in den Film bekommen und nicht meine Schauspieler vor einem Bluescreen spielen lassen und anschließend eine digital gebaute Stadtlandschaft in den Hintergrund montieren. Dort hatten wir eine Stadt der Zukunft real vor uns, denn das ist Dubai auf eine Weise."

Solidarität im "Star Trek"-Universum

"Star Trek Beyond" ist bereits der dritte Film der neuen Enterprise-Generation, und Kirk, Spock und Co zeigen sich perfekt aufeinander eingespielt. Besonders tragisch ist es da, dass Offizier Chekov-Darsteller Anton Yelchin letzten Monat bei einem Autounfall ums Leben kam. Produzent J. J. Abrams hat angekündigt, dass er Yelchins Rolle im bereits beschlossenen nächsten "Star Trek"-Film nicht nachbesetzen wird. Auch ein Zeichen für die Solidarität, die trotz aller Zwänge der Unterhaltungsindustrie, im "Star Trek"-Universum herrscht.