Julia Jordan, Bildnerische Erziehun, Grafik und Neuere Fotografie
geboren 1994 in Kematen, Tirol
11. September 2016, 20:11

PRIVAT
Kommentar der Künstlerin
Die Arbeiten fokussieren das Verhalten von Körpern zu konstruierten Räumen. Das Maßnehmen, das Stoßen auf (un)durchdringliche Widerstände, das Beugen und das immer wieder Neu-Anpassen sind Prozesse, mit denen sich die fotografischen Szenen auseinandersetzen und spielen.
Die Wand als zentrales Element bildet einerseits Reibepunkt, ist aber gleichzeitig auch Projektionsfläche für das Subjekt. Durch die Berührung mit den geometrischen Objekten - den Barrieren, Mauern, Kanten und Ecken - begegnet das Subjekt mit seinem Körper den konstruierten Grenzen des Ichs.

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ohne Titel (1)
Fotografie (199 Fotos)
10x15 cm / 2x3m
2015
Fotoserie (Ausschnitt) als Teil der Ausstellung „körpern“
Salzburger Kunstverein
2015
Das Individuum ist ein Knäuel aus unterschiedlichen Facetten, ist Urheber von Formen und Größen. Die Schattenkonstrukte: Abbild und Spiegel zugleich. Ein Spiel mit der eigenen Identität. Die Konfrontation mit Wänden. Vertraut, befremdlich, uneindeutig.

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ohne Titel (2)
Bleistiftzeichnung (16 Skizzen)
A5
2016
Gedanken im Kopf.
Konzeptskizzen.
Die Vorstellung davon, wie es sein muss, sich in einen vordefinierten Rahmen zu pressen.
ohne Titel (3)
Fotografie (700 Fotos)
10x15 cm
2016
Zwängen in einen Raum. Versuch des Fügens. Formspiel und Anomalie.
Das Objekt dehnt sich unter dem immer größer werdenden Druck; in seiner Dominanz gestört. Grenzen werden überwunden, gesprengt und zerrissen, in Einzelteile zerlegt. Chaos und Aufbau.
Arbeitsvorhaben
Während der Stipendienzeit möchte ich mich mit den präsentierten Arbeiten in einem größeren Rahmen und Zusammenhang auseinandersetzen. Insbesondere die Präsentationssituation legt den Fokus auf die Darstellung von Raum in Räumen. Das Material bietet einen großen Spielraum an Möglichkeiten in Format und Größe, welche ich ausschöpfen und weiterentwickeln möchte.
Zusätzlich soll die zentrale Thematik, wie zu Beginn angeführt, auf unterschiedliche Objekte und Formen ausgeweitet werden. Vor welchen Herausforderungen steht das Individuum beim Versuch sich in eine Glasvitrine zu quetschen oder in ein Supermarktregal?
Das Projekt kann dabei auch in einem größeren Kontext verortet werden, wobei es nicht nur um die Frage geht, wieviel Raum ein Individuum braucht, sondern auch, wieviel Raum benötigt eine Ansammlung von Menschen; eine Masse an Subjekten? Oder: Welche Räume nehmen im Gegenzug den Menschen ein? Wo liegen individuelle und kollektive Mauern und wie gestalten sie sich?
Diese und andere Fragestellungen werden mich in nächster Zeit begleiten und mein Arbeiten vorantreiben. Die Konstruktion und das immer wieder Durchbrechen von Begrenzungen, der Umgang mit der Konfrontation des eigenen Ichs, ist dabei stets im Zentrum und eröffnet den Raum für weiter neue Arbeiten und Projekte.
UNIVERSITÄT
AUSBILDUNG
seit Oktober 2012
Studium der Bildnerischen Erziehung an der Universität Mozarteum Salzburg bei Univ. Prof. Beate Terfloth Grafik und Univ. Prof. Gregor Neuerer Fotografie sowie der Germanistik an der Paris-Lodron-Universität Salzburg
AUSSTELLUNGEN
Mai 2016
Ausstellung "täglich Brot. Zeitgenössische Interpretationen"im Volkskunde Museum Salzburg (Monatsschlössl Hellbrunn)
November 2015
Ausstellung "körpern. Fünf Körper zueinander und gegen sich selbst" im Künstlerhaus Salzburg
März 2014
Ausstellung "angedreht/umgeschaut" im KunstWerk in der Universität Mozarteum Salzburg