"Revolution" - Konstantin Wecker in Österreich
"Poesie und Musik können die Welt vielleicht nicht ändern, aber sie können denen Mut machen, die sie verändern wollen", so der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker. Kunst und politisches Engagement gehen beim mittlerweile 69-Jährigen seit jeher Hand in Hand. Und dementsprechend auch der Titel seiner derzeitigen Tour: "Revolution!"
8. April 2017, 21:58
In den kommenden Tagen spielt Wecker auch zwei Konzerte in Österreich: Heute Abend in der Arena Wien und am 17. August auf der Schlossbergbühne Kasematten. Zum Wien-Konzert hat er 100 Flüchtlinge und Helfer/innen eingeladen.
Mittagsjournal, 12.8.2016
Für die Frage, ob Kunst politisch sein könne, solle oder gar müsse, habe er langsam kein Verständnis mehr, kommentierte Konstantin Wecker vor knapp zwei Wochen. Und jetzt sagt er: "Wir brauchen eine Revolution." Künstlerische und politische Haltung - bei Konstantin Wecker wäre die eine ohne die andere undenkbar. Und so versteht Wecker seine derzeitige Tour auch als Weckruf. "Wir müssen höllisch aufpassen, dass uns von verantwortungslosen Populisten nicht ein völlig anderes und undemokratisches Europa droht."
Poetisch, politisch und dabei allarmierend in seiner Dringlichkeit, so präsentierte sich auch sein letztes, 2015 erschienenes Album "Ohne Warum". In seiner Direktheit wirkt es manchmal wie aus der Zeit gefallen - so selbstverständlich wird hier nüchtern formulierte Gesellschaftskritik neben Utopien und Sehnsüchte gestellt.
Es sei bei Konzerten schon passiert, dass Besucher demonstrativ den Saal verlassen haben, erzählt der Musiker, wenn die Utopie als Provokation missverstanden wurde. Aber wenn Konstantin Wecker die politische Haltung auch mit auf die Bühne nimmt, so sollen seine Konzerte in erster Linie doch immer auch genau das sein: Konzerte.
Zuletzt spielte Konstantin Wecker im Oktober 2015 in Wien - vor zehn Monaten, beim "Voices for Refugees" Konzert auf dem Heldenplatz. Über 100.000 Menschen setzten damals ein Zeichen für Empathie und Willkommenskultur. Eine Atmosphäre, an die der deutsche Liedermacher wohl auch bei seinen jetzigen Österreichkonzerten gerne wieder anschließen würde.