Türkische Angriffe gegen Kurden in Syrien

In Syrien hat die türkische Armee ihre Angriffe am Wochenende fortgesetzt. Und Präsident Erdogan hat gedroht: er könnte das Militär in weitere Teile Syriens schicken. Deutlich wird, dass sich die Angriffe neben dem IS vor allem gegen die Kurden richten.

Morgenjournal, 29.8.2016

Kampf geht weiter

Der Ort für den Auftritt des Präsidenten ist sorgfältig ausgewählt. In der Grenzstadt Gaziantep sind vor einem Monat bei einem Anschlag, der dem so genannten Islamischen Staat zugeschrieben wird, 54 Menschen getötet worden. Vor einer jubelnden Menge die türkische Fahnen schwenkend lobt Recep Tayyib Erdogan den Einsatz der türkischen Armee in der nahegelegenen Stadt Jarablus, der Einsatz in Syrien könne auch ausgeweitet werden.

Wir werden die Versuche den IS aus Syrien und dem Irak zu vertreiben unterstützen, deshalb sind wir in Jarablus. Und wir werden uns nicht scheuen auch in anderen Regionen die Verantwortung zu übernehmen, falls das nötig ist. Das gleiche gilt für die separatistische Pyd.

Der Kampf werde weitergehen bis die Wurzeln dieser terroristischen Organisationen vernichtet sein sagt Erdogan. Die türkische Armee und die mit ihr verbündeten syrischen
Rebellengruppen sind am Wochenende weiter vorgerückt, dabei ist es mehrmals zu Zusammenstößen mit den Syrischen demokratischen Kräften gekommen, einer Gruppe die die von der kurdischen PYD dominiert wird.

Laut einem Bericht der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen bei türkischen Angriffen auf zwei Dörfer nahe Jarablus 40 Zivilisten getötet worden sein, kurdische Quellen sprechen von bis zu 75. Die türkische Armee berichtet hingegen von 25 Kämpfern der PYD, die bei dem Angriff der Luftwaffe und dem Beschuss türkischer Artillerie getötet worden sein sollen.