Ö1 gehört gehört

Elisabeth Stiegler

Vor 30 Jahren stand bei uns am Hof fast in jedem Raum ein Analogradio und alle waren praktisch immer eingeschaltet. Irgendwann hat mir dann ein Radio im Stall vorgeschwebt. Die Funkkopfhörer hab ich vor 15 Jahren eigentlich meinem Mann geschenkt. Das Ding funktioniert noch immer einwandfrei. Nur manchmal verstellt sich der Sender.

Elisabeth Stiegler

Elisabeth Stiegler, Bäuerin

Lukas Beck

Mein Tag beginnt zwar früher, aber Ö1 dreh ich erst um fünf auf. Im Prinzip hör ich über den Tag verteilt dauernd Radio -meistens Ö1, manchmal aber auch Regionalradio. Vor allem vor dem Sommer, wegen des Wetters. Abgeschlossen ist mein Tag mit Ö1 dann meistens um 18 Uhr. Die Berichterstattung ist sehr gut, aber zu viel Nachrichten tun auch nicht gut.

Trotzdem ist Ö1 meine wichtigste Informationsquelle, besonders das "Kulturjournal". Durch die zeitaufwendige Arbeit komm ich ja nirgendwo hin. Im Ort stehn mein Mann und ich mit Ö1, glaub ich, ziemlich allein da. Ich hör relativ schlecht; tu mir also mit Kommunikation etwas schwer. Vielleicht verbring ich deshalb so viel Zeit mit Radiohören -ein bisschen Zurückziehen. Das ist auch was, das ich an Ö1 mag: dass man manchmal für einen Moment lang nichts hört. Wo gibt’s denn sowas noch!

Ich mach oft verhältnismäßig eintönige Arbeiten. Mit Ö1 hab ich eine schöne Abwechslung im Kopf -und ich mach die Arbeit auch lieber.

Beim Melken hör ich am liebsten Musik, wobei es nicht klassisch oder Oper sein muss. Manchmal beißen mir die Schafe die Antenne vom Kopfhörer runter. Das Kopftuch ist auch wichtig, sonst rutscht alles. Die "Spielräume" mit Wolfgang Schlag mag ich recht gern -der redet so schön. "Café Sonntag" ist auch eine feine Sendung. Beim Regionalradio gibt’s auch Gespräche, aber da kommt der Gast ja nie zu Wort. Nach dem letzten Melken fahren wir immer eine Woche in den Urlaub. Da dreh ich das Radio nicht mal auf. Aber danach freu ich mich schon wieder aufs Ö1 Hören. Im Winter, wenn draußen Ruhepause ist, hör ich weniger Radio.

Vor Jahren hab ich einmal eine Praktikantin da gehabt und konnte nicht Radio hören. Da ist es mir fast lieber, ich mach die Arbeit allein.

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Lukas Beck

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