Das Labyrinth der Lichter

Letzter Teil von Zafóns Barcelona-Saga

In dieser Woche erscheint die deutsche Übersetzung des neuesten Romans von Carlos Ruiz Zafón. Mit "Das Labyrinth der Lichter" schließt der katalanische Bestsellerautor eine Serie von Romanen ab, die mit "Der Schatten des Windes" begann. Den vier Romanen gemeinsam ist Barcelona als Schauplatz einer verzweigten Handlung, die in den Jahren der Franco-Diktatur spielt.

Morgenjournal, 14.3.2017

Werbung, Dreh- und Kinderbücher

15 Jahre nach der Veröffentlichung seines ersten Romans kommt die vom Autor akribisch für vier Titel entworfene Serie zum Abschluss. Das Quartett unter dem Titel "Friedhof der vergessenen Bücher" ist eine der erstaunlichsten Erfolgsgeschichten der spanischen Literatur. Sie machte den 1964 in Barcelona geborenen Werbefachmann zu Bestsellerautor.

Noch während des Studiums wurde Zafón als Texter in einer Werbeagentur angestellt und brachte es zum Kreativdirektor. Im Jahr 1992, das für seine Heimatstadt mit den Olympischen Sommerspielen zum Umbruchsjahr wurde, kehrte der 28-Jährige der Werbung den Rücken. Er wollte ausschließlich vom Schreiben leben, und hielt sich mit Drehbüchern und Kinderliteratur über Wasser.

Übersiedlung nach Amerika

Dank eines Geldpreises für das Jugendbuch "Der Fürst des Nebels" konnte er nach Los Angeles übersiedeln. Dort begann er die Arbeit am ersten Teil seines Magnum Opus. Carlos Ruiz Zafón: "Ich hatte mir eine Handlung vorgenommen, von der ich wusste, dass ich Jahre brauchen würde, um sie zu erzählen. So wie ich mich als Autor entwickelt habe, sollte sich auch diese Handlung im Lauf der Jahre entwickeln."

https://www.instagram.com/p/BNPNDCkj6Cx/" style=" color:#c9c8cd; font-family:Arial,sans-serif; font-size:14px; font-style:normal; font-weight:normal; line-height:17px; text-decoration:none;" target="_blank">Ein Beitrag geteilt von Carlos Ruiz Zafón (@zafonoficial) am


"Das Uhrwerk ist zusammengebaut"

Der 2001 erschienene Roman "Der Schatten des Windes" war ein Spätzünder und landete erst ein Jahr später in den Bestsellerlisten. Auch im deutschsprachigen Raum wurde das in den ersten Jahrzehnten der Franco-Diktatur angesiedelte Buch zum Verkaufserfolg. In 36 Sprachen übersetzt wurde das Buch trotz des verschachtelten Aufbaus und manchmal verwirrender Handlungsstränge in zehn Millionen Exemplaren verkauft.

Bereitet der Schlusspunkt Kummer?

Ruiz Zafón lebt heute in Beverly Hills. Er konnte sich zwei Wohnungen nebeneinander leisten, eine davon ist mit unzähligen Drachenfiguren geschmückt und ausschließlich für die Arbeit gedacht. Der disziplinierte Schreiber auf die Frage, ob der Schlusspunkt nach eineinhalb Jahrzehnten Arbeit ihn mit Kummer erfüllt habe.

"Ich bin gar nicht traurig, denn es ist eine Anstrengung, die zum Ziel führte. Was ich wollte, war eines Tages diese Serie vollständig zu sehen. Und ich habe es geschafft und kann endlich sagen: Es ist vollbracht. Das ist, was ich wollte - und es ist mir gelungen. Das ist ein Gefühl des Friedens, der Zufriedenheit mit einer vollbrachten Arbeit."

Service

Carlos Ruiz Zafón, "Das Labyrinth der Lichter", Roman, aus dem Spanischen von Peter Schwaar, S. Fischer
Originaltitel: "El laberinto de los espίritus", Planeta, Barcelona 2016