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Luigi Pirandello zum 150. Geburtstag
Manchmal ist man der größte Gegner seiner selbst, man möchte vor sich selbst davonlaufen. Aber diese Fluchtbewegung bleibt nur ein Wunsch, man entkommt sich nicht. Darum geht es immer wieder in den Romanen, Erzählungen und Stücken von Luigi Pirandello.
25. Juli 2017, 02:00
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Existenzialistische Groteske
Geboren wurde er 1867 in Agrigent auf Sizilien als Sohn eines Schwefelgrubenunternehmers, gestorben ist er 1936 in Rom. Zwei Jahre vor seinem Tod wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sein bekanntestes Theaterstück ist "Sechs Personen suchen einen Autor", eine existenzialistische Groteske, typisch für Pirandello.
Eine Theatertruppe probt ein Stück, das niemand versteht, später verirrt sich eine Familie auf die Bühne, die aber eigentlich gar nicht existiert, weil sie von einem Autor in die Welt gesetzt und dort alleine gelassen wurde. Da sie nur weiterleben können, wenn sie als literarische Figuren auf der Bühne agieren, drängen sie sich dem Regisseur auf.
Sechs Personen suchen einen Autor
Natürlich steht am Ende von "Sechs Personen suchen einen Autor" das Scheitern.
Bereits während der Schulzeit veröffentlichte Luigi Pirandello erste Texte. Er studierte Romanische Philologie in Rom und in Bonn, wo er promovierte und als italienscher Lektor tätig war. 1892 kehrte er nach Rom zurück und arbeitete dort als freier Schriftsteller und Journalist. 1925 gründete er in Rom ein Theater und erhielt 1934 den Nobelpreis für Literatur. Neben seinen realistischen Novellen schrieb Pirandello auch Romane und Theaterstücke, welche ihm Weltruhm verschafften.
Im Herbst 2016 sind Römische Novellen von Luigi Pirandello unter dem Titel "Maestro Amor" sowie der Band "Phänomene einer Rezeption - Luigi Pirandello zwischen Intertextualität und Intermedialität" des in Graz und Wien lehrenden italienischen Literaturwissenschaftlers Fausto De Michele erschienen.
Pirandellos literarische Bedeutung
Martin Adel im Gespräch mit Fausto De Michele. "Ex libris", 23.10.2016
Service
Luigi Pirandello, "Maestro Amor - Römische Novellen", C.H. Beck
Fausto de Michele, "Phänomene einer Rezeption - Luigi Pirandello zwischen Intertextualität und Intermedialität", Weidler Verlag