Elisabeth Köstinger

APA/GEORG HOCHMUTH

ÖVP

Die Partei, die zur Fanseite wird

Die Generalsekretärin der ÖVP Elisabeth Köstinger im #doublecheck-Interview mit Stefan Kappacher über die Kommunikationspläne im bevorstehenden Wahlkampf, Parteimedien und Microtargeting auf Facebook.

Elisabeth Köstinger und Sebastian Kurz

APA/HANS KLAUS TECHT

Elisabeth Köstinger und Sebastian Kurz

Bei der Liste von Sebastian Kurz sollen die Grenzen zwischen der "Bewegung" und der Partei verschmelzen, und das soll man auch beim Online-Auftritt bemerken. "Sebastian Kurz und sein Stil, Politik zu machen, reicht weit über die Volkspartei hinaus. Er erreicht sehr viele Personen, die bisher noch sehr wenig mit Politik zu tun hatten. Dementsprechend nutzen wir ihn als Parteiobmann auch auf unserer Volkspartei-Seite", sagt ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger. Dass bisher noch mit konkreten politischen Inhalten gespart wurde, begründet Köstinger so: "Wir sind zur Zeit dabei, die Bewegung aufzubauen."

Die Kommunikation auf digitalen Wegen sei wichtig, ganz auf die traditionellen Medien verzichten kann und will die ÖVP aber nicht. "Was nicht ersetzt werden kann, ist der persönliche Kontakt. Wir setzen natürlich auch auf die klassische Werbung beziehungsweise Information im Printbereich. Wir machen ja auch Plakate." Besonders wichtig sei aber Social Media. "Sebastian Kurz hat bereits eine sehr hohe Reichweite auf Social Media und das nützen wir natürlich auch, um die Menschen einzuladen, mitzumachen", sagt Köstinger.

Elisabeth Köstinger im Interview mit Stefan Kappacher, Teil 1

"Keine hausinternen Blogs"

Eine ÖVP-Variante vom "Unzensuriert"-Blog, der der FPÖ in die Hände spielt, oder von einem der SPÖ-Ableger "Kontrast Blog" und "Politiknews" sucht man bis dato vergeblich. Und das soll auch nach dem Wahlkampf so bleiben, sagt Köstinger: "Wir werden aber auf keinen Fall ähnlich wie der politische Mitbewerber hausinterne Blogs machen, die zum Teil auch mit Fehl- und Falschinformationen versuchen, Stimmung zu machen."

Für den Blog "Fass ohne Boden", der sich der roten Wiener Stadtregierung kritisch widmet, gebe es von der ÖVP weder Inserate noch sonst eine Unterstützung, sagt Elisabeth Köstinger. "Wir haben unsere Kanäle. Das sind die Seite von Sebastian Kurz und die Seite der ÖVP."

Elisabeth Köstinger im #doublecheck-Interview, Teil 2

Dass die Kommunikation mit der Bevölkerung heute dank Social Media auch an den traditionellen Medien vorbei funktioniert, habe am Verhältnis der Partei zu Journalisten nichts geändert, sagt Köstinger und weist gleichzeitig auf die Reichweite von Kurz hin. "Dass wir unsere Plattformen bespielen, ist klar. Sebastian Kurz hat eine sehr gute Reichweite auf Social Media. Das nutzen wir sehr gerne, und wir versuchen, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren."

Elisabeth Köstinger im #doublecheck-Interview, Teil 3

Kurz als Zugpferd

Betreibt die ÖVP Microtargeting, versendet sie also gezielt an bestimmte Gruppen ausgewählte Botschaften? "Es gibt die Möglichkeit, auf Facebook zielgruppen-spezifisch Beiträge zu schalten. Das machen wir zum Teil, aber wir fokussieren da nicht speziell darauf", antwortet Elisabeth Köstinger. Geld werde nur wenig in die Hand genommen. "Sebastian Kurz ist mit seiner Art Politik zu machen bereits ein Zugpferd."

Elisabeth Köstinger im #doublecheck-Interview, Teil 4

Übersicht