ORF/MIRELA JASIC
Kabarett direkt
"und..." Alfred Dorfer live aus dem Stadtsaal in Wien
Umziehen ist die ideale Formel für eine Zwischenbilanz: Was ist bislang passiert, wie wird es jetzt weitergehen? Fundamentale Fragen, die Alfred Dorfer in seinem neuen Solo stellt.
19. November 2017, 02:00
Zum Nachdenken anregen
Kabarett direkt
20 10 2017 20:00 Uhr | Live aus dem Stadtsaal in Wien. Moderation: Barbara Stöckl
Aufbrechen und ankommen, der Einfluss des Vergangenen auf die Zukunft, das sind die Themen, die den Kabarettisten beschäftigen. Leere Bananenkisten auf der Bühne sind die Requisiten, die das Ende eines Lebensabschnitts symbolisieren. Inmitten der Szenerie wartet Alfred Dorfer. Und er bekommt Gesellschaft von erdachten und von ihm dargestellten Mitspieler/innen, wie von der Mutter, der Studienkollegin, dem chinesischen Koch oder dem einfältigen Journalisten.
Highlander
"Sagen sie einmal Herr Döfler, wie kann ich dem Abonnenten des Dingolfinger Abendblattes erklären, was sie so machen?" Ist es Kabarett, Comedy oder Performance - Dorfer persifliert in seinem Solo den journalistischen Reflex, für alles Etiketten zu finden. Zeitgeisterscheinungen, politische Tatsachen, Lifestyle, Essstörungen - in seinen satirischen Analysen bringt er viel unter.
Irritation zu erzeugen ist ihm durchaus willkommen. Und für gleichaltrige Zeitgenossen hat der 55-jährige Kabarettist auch einige Tipps auf Lager: keine gefärbten Haare, keine Tattoos und kein später Motorradführerschein.
"Ich denke, also bin ich: Wenn ich beim Aldi zwei Bananen stehle und mir nichts dabei denke, war ich es dann nicht?"
"...und" ist Alfred Dorfers erstes echtes Solo. Es rätselhafter Stückauftrag eines Theaterdirektor beschäftigt ihn ebenso, wie Episoden aus der Nachbarschaft. Letztere dienen als Fenster zur Welt und erlauben auch den Blick in eine Zukunft, in der Idealisten endgültig als nützliche Idioten begriffen werden. Virtuos agiert Alfred Dorfer in den von ihm erdachten Parallelwelten, spielt mit Rollen und Perspektiven und präsentiert ein temporeiches und inhaltlich sehr komplexes Ein-Mann-Theater.
"Man muss dem Rechnung tragen, was die Zeit mit einem gemacht hat und: man muss der Zeit Rechnung tragen" so der Kabarettist.