NINA PRASSE
Dimensionen
Die Sucht nach Sex
Timo und Sybille: Beide führen ein voneinander unabhängiges Leben. Aber beide sind abhängig. Sie sind sexsüchtig.
15. April 2018, 02:00
Dimensionen
Am Anfang war's noch geil 15 03 2018 | 19:05 Uhr
Ab wann wird die Lust auf Sex zur Sucht?
Sobald Sexsüchtige den ausgeprägten Trieb nicht mehr kontrollieren können und der Leidensdruck sehr hoch ist, werde von Sexsucht gesprochen; dem Phänomen "Hypersexualität". Das sei eindeutig, bestätigt Psychologe Jannis Engel von der medizinischen Hochschule Hannover.
Nur ab wann nimmt die Hypersexualität selbstzerstörerische Züge an?
Für andere ist das vielleicht normal. Für mich ist das nicht normal. Ich glaub´, wenn man gesund ist, dann nähert man sich auf eine andere Art und Weise dem Menschen.
Sybille
Täglich Geschlechtsverkehr, mehrmals, egal mit wem. Und danach regelmäßig Schuldgefühle. Sexsucht kann eine Falltür in die vorprogrammierte Selbstzerstörung öffnen, häufig begleitet von Depressionen, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
"Die Sexsucht beherrscht den Alltag. Es kann in extremen Fällen soweit führen, dass der Sexsüchtige sogar aus dem Arbeitsprozess scheidet. Gekündigt wird, den Job verliert. Sich soziale Kontakte massiv einschränken", sagt die Sexual-Psychologin Christina Raviola aus Wien.
Sie weist explizit auf die Komorbidität zu anderen Sucht-abhängigen Parametern hin. Sexsüchtige neigen zu Depressionen, Alkohol- und Drogenmißbrauch.
Dergleichen Begleiterkrankungen begünstigen Sexsucht als auch verstärken die Symptome.
Das klingt total verrückt, aber ich glaub´, dass ich mir über das Anerkennung geholt habe. Indem ich irgendwelche Männer abschlepp´. Dabei bin ich mir gut vorgekommen.
Sybille
Service
Institut für klinische Sexualpsychologie und Verhaltenstherapie
Anonyme Sexsüchtige Österreich
