Berg Isel Sprungschanze

ARCHITEKTURZENTRUM WIEN, SAMMLUNG/FOTO: MARGHERITA SPILUTTINI

2002

Bergiselschanze, Tirol

2002 wurde Zaha Hadid für die Bergisel Sprungschanze der Österreichische Staatspreis für Architektur zuerkannt.

In Form gegossene Dynamik

Christina Höfferer

Patrik Schumacher, Büropartner von Zaha Hadid über die philosophische Grundlage des außergewöhnlichen Gebäudes: "In der Landschaft gibt es keine abgegrenzten Körper, Räume und Strukturen, sondern Formen, die ineinanderfließen, ein Wald, der sich auflöst in einer Lichtung und nicht eine Lichtung eingestanzt hat."

Zaha Hadid studierte mit ihrem Team und mit ihren Studenten an der Angewandten in Wien topographische Sequenzen, einen Fluss, der pulsiert, sich bewegt und ausweitet, anstatt eine immer gleichbleibend breite Schiene in einem gleich bleibenden Radius zu bleiben. "Landschaft ist für uns komplexe Geometrie mit anderen Maßgaben, auch mathematisch definierbar und präzise formulierbar."

Andreas Kofler, Schispringer

AP/CHRISTOF STACHE

Die Bergisel-Sprungschanze ist in Form gegossene Dynamik. Der Zweck des Gebäudes verbindet sich in idealer Weise mit der Philosophie der Architektin Zaha Hadid. Als Hadid im Jahr 2000 als Professorin an die Angewandte kam, betrieb sie in London ein Büro mit 30 Mitarbeitern. Bis zum Ende ihrer Wiener Berufung 2015 wuchs das Büro auf an die 400 Mitarbeiter.

Berg Isel Sprungschanze

ARCHITEKTURZENTRUM WIEN, SAMMLUNG, FOTO: MARGHERITA SPILUTTINI

Die Bergisel Sprungschanze steht damit auch symbolhaft für den Welterfolg der Architektin, meint Hannes Traupmann, Leiter des Studio Zaha Hadid an der Angewandten: "Wenn man die Projekte verfolgt, die vorher konzipiert und teilweise auch gebaut worden sind, ist die Bergisel Sprungschanze eines der ersten Projekte, wo diese dynamische oder fluide Geometrie feststellbar ist."

Berg Isel Sprungschanze

ARCHITEKTURZENTRUM WIEN, SAMMLUNG, FOTO: MARGHERITA SPILUTTINI

Die Aufgabenstellung der Sprungschanze mit der Geometrie der Anlaufspur war gewissermaßen stilbildend für die Gesamtform der Architektin-Ikone Zaha Hadid. Zur Eröffnung der Bergisel Sprungschanze lud Hadid all ihre Studenten und Mitarbeiter in ihrem Studio an der Universität für Angewandte Kunst in Wien nach Innsbruck ein.

In der Öffentlichkeit wurde Hadid zu Unrecht als schwierig und schwer zugänglich dargestellt, erzählt Hannes Traupmann: "Für uns hat sie schon damals eine familiäre Situation in ihrem Team entwickelt. Als wir zur Eröffnung dieses Projektes nach Innsbruck eingeladen worden sind und auch am Empfang und an den Zeremonien oben im Kopf teilgenommen haben, war das ein sehr positiver Moment in der sehr frühen Phase unserer Zusammenarbeit mit Zaha Hadid hier im Studio."

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