Renata Schmidtkunz und Claus Peymann

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Zeitgenosse im Gespräch

Claus Peymann - Theatermensch und Enfant terrible

Im Rahmen der Reihe "Zeitgenossen im Gespräch" lud Renata Schmidtkunz den Theatermenschen Claus Peymann am 10. Oktober zu einem Gespräch ins Theater in der Josefstadt ein, wo Peymann in letzter Zeit drei Inszenierungen auf die Bühne brachte. Es war der Tag des Rücktritts von Sebastian Kurz als österreichischer Bundeskanzler. Was Theater in Zeiten wie diesen zu leisten vermag, war daher auch ein prägendes Thema dieses Gesprächs.

Er nennt sich selbst ein "Mammut, das gar nicht mehr richtig in die Zeit passt". Und er kann nicht anders als darauf zu bestehen, dass das Theater immer noch zuständig für Utopien sei. Die einen nennen ihn einen Berserker, andere sehen in ihm einen eleganten Herren, einen Grantscherben, einen harmoniesüchtigen Zauderer oder einen tobsüchtigen Kolonialisten.

Die Wirklichkeit ist so schauerlich, dass eigentlich nur noch die Absurdität hilft.

Sicher ist, dass Claus Peymann 1937 zum ersten Mal und 1968 zum zweiten Mal geboren wurde, wie er selbst sagt. Theater als ein in vielerlei Hinsicht erregendes Ereignis. So machte er es an den Theatern in Stuttgart und Bochum, 1986 bis 1999 am Burgtheater in Wien und von 1999 bis 2017 im Berliner Ensemble. Im Rahmen einer Matinee im Theater in der Josefstadt spricht Renata Schmidtkunz mit dem patriarchalen Rappelkopf und vollblütigen Theatermenschen über Einsichten und Einsprüche, Ausbrüche und Alleingänge.