Dreharbeiten

ORF

Ausfallzuschüsse

Grünes Licht für Filmdrehs

Wie viele andere Branchen wurde auch die heimische Filmwirtschaft durch den Corona-Lockdown arg in Mitleidenschaft gezogen. Kinos wurde zugesperrt und Filmdreharbeiten eingestellt. Wie nun der Betrieb, vor allem in der Filmproduktion wieder aufgenommen werden kann, dazu wurde nun nicht nur ein ausgeklügeltes Konzept erstellt, sondern auch die heikle Frage der Versicherung von Dreharbeiten geklärt.

Ohne Versicherung gibt es keine Filmdreharbeiten. Doch gegen Folgeschäden durch Corona kann man in der Filmbranche keine Versicherung abschließen. Seit Wochen fordert die Filmwirtschaft daher, dass die öffentliche Hand im Fall des Falles für mögliche Schäden bei Drehabbrüchen haften soll. Und ist damit nun bei Finanzminister Gernot Blümel auf offene Ohren gestoßen. Insgesamt 25 Millionen Euro werden im Schadensfall zur Verfügung gestellt, "in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen, die bis zu 75 Prozent der insgesamt förderfähigen Herstellungskosten betragen", so Blümel.

Wichtige Wertschöpfung

Eine Maßnahme, die auch rückwirkend für gestoppte Produktionen gilt. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme nicht nur in kultureller, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht, denn ein von der Filmwirtschaft investierter Euro ergibt am Ende 2,5 Euro Wertschöpfung in Österreich. Für Kulturstaatsekretärin Andrea Mayer ist mit dem nunmehrigen Paket gesichert, das Filmschaffende bei coronabedingten Drehabbrüchen "nicht mehr um ihre Existenz fürchten müssen".

ORF: "Werden Mehrkosten mittragen"

Großes Interesse, dass die heimische Filmwirtschaft wieder in Gang kommt, hat auch der ORF, allein schon aus Gründen des Programmnachschubs. Sicherheit beim Drehen kostet aber mehr Geld. "Wenn coronasicher produziert wird und dadurch nachweisbare Mehrkosten entstehen, dann werden wir das mittragen", meint ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. 3 bis 5 Millionen Euro könnten diese Mehrkosten ausmachen. Mit 100 Millionen Euro pro Jahr ist der ORF der größte Auftraggeber der heimischen Filmwirtschaft.

Dreharbeiten: 3-Zonen-Modell

Damit coronabedingt ein Ausfall von Dreharbeiten von vornherein verhindert werden kann, wurde ein genaues Konzept erarbeitet. Im Zentrum steht ein 3-Zonen-Modell: in Zone 1, also unmittelbar am Set vor der Kamera darf sich nur das Kernteam aufhalten, also Schauspieler, Regie, Kamera, Requisite und Maske sowie jeweilige Assistenten. In dieser Zone gelten keine der sonst obligatorischen Schutzmaßnahmen oder Mindestabstände, dafür werden sämtliche Beteiligten regelmäßig auf Corona getestet und vom übrigen Filmteam isoliert. In Zone 2 und 3 befinden sich dann weitere Mitglieder des Regie- und Kamerateams, aber auch Komparsen, Catering und Handwerker.

Gestaltung

  • Arnold Schnötzinger