Ö1 gehört gehört

Alexandra Frank

Zu Ö1 gekommen bin ich vor zirka 20 Jahren über einen der Assistenten von Erwin Wurm, der während seiner Arbeit an Kunstobjekten im Atelier immer Ö1 gehört hat. Einmal lief klassische Musik, und er hat mich aufgeklärt, dass Radiohören bei ihm eine ganz spezielle Stimmung erzeugt, die ihn künstlerisch anregt. Beim Hören einer CD geschehe das nicht. Das fand ich verblüffend. Im Nachhinein war es ein sehr wertvoller Ratschlag von ihm, sich Ö1 zu widmen.

Die Wortsendungen in der Früh unterscheiden sich von jenen am Abend. Die Frühsendungen haben einen weniger "ernsten"Charakter: Sie sind leichter, freundlicher und unbeschwerter, finde ich. Es ist eine andere Auseinandersetzung mit der Welt -schon auch Fragen stellend, aber mit weniger Schwermut.

Alexandra Frank

Alexandra Frank, Angestellte

Lukas Beck

An der Berichterstattung auf Ö1 schätze ich vor allem die Diskussionskultur. Im Gegensatz zum Fernsehen kommt mir die Auseinandersetzung mit Politikern fairer vor, ohne aber unkritisch zu werden. Im Gegenteil: Die Fragen sind sogar mutiger.

"Einmal hab ich mich zu der Dreistigkeit hinreißen lassen, dem Helmut Jasbar zu schreiben, dass er eine fantastische Stimme hat."

Prinzipiell gefällt mir die Art des Radiomachens bei Ö1. Ich erinnere mich an eine Musiksendung über Prince. Da wurde ergründet, warum der so erfolgreich war. Ein Aspekt war die Klangstruktur, sprich, warum kommen welche Klänge in welcher Abfolge. Ich fand es interessant, warum man sich mit so was beschäftigt. Ö1 Hören ist, wie in finstere Räume geführt zu werden. Manchmal geht man einfach mit, ohne zu wissen, was um die Ecke kommt. Der Sender ist irgendwie voll mit Leben und offenbart eine unerschöpflich scheinende Zuversicht, Themen aufzuarbeiten.

Was ich höre, hängt von meiner Stimmung und aktuellen Lebenssituation ab. Momentan beschäftigen mich die Erlebnisse anderer Menschen mehr, und wissenschaftliche Erkenntnisse weniger.

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Lukas Beck

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