Sprung von einer Felsklippe

APA/AFP/VALERY HACHE

Hörbilder

Vision: Possible - Von der Idee zur Tat

"Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun", so hat es Goethe einst formuliert. Die Hörbilder-Journalist/innen haben sich diese Worte zu Herzen genommen und in neun großen Dokus Menschen porträtiert, die Visionen verwirklicht haben und damit nicht nur ihr eigenes Leben verändert sondern auch das vieler anderer Menschen geprägt haben. In ihren Features gehen die Journalist/innen der Frage nach, was die Pionier/innen auszeichnet.

Marianne Hainisch, Pionierin der Frauenbildung

Im Jahr 1870 verblüfft Marianne Hainisch bei der Generalversammlung des Wiener Frauen-Erwerbsvereines ihr Publikum mit einer Rede, in der sie sich für die Gründung eines Gymnasiums stark macht, das auch Mädchen besuchen dürfen. Was heute als selbstverständlich erscheint, galt damals als völlig absurdes Ansinnen.

Ihr stetiger Kampf für Frauenbildung und Frauenrechte hat sich gelohnt. 22 Jahre später kommt es zur Gründung eines Mädchengymnasiums. Auch heute noch ist Marianne Hainisch gegenwärtig: Die Schauspielerin Ursula Strauss, die aus den Texten von Hainisch liest, schreibt auf Instagram: "Sie forderte freie Arbeit und freie Bildung für Mädchen, beides war noch vor gar nicht allzu langer Zeit keine Selbstverständlichkeit. Don't forget about that!"

Marianne Hainisch

PFADFINDER MUSEUM

Marianne Hainisch

"An einem schönen Sommertag kam eine Freundin zu mir, deren kranker Mann die Familie nicht mehr ernähren konnte. Sie wollte Brot schaffen und holte sich bei mir Rat. Aber obwohl wir beide uns von morgens bis abends den Kopf zermarterten, konnten wir für die Frau, die mehrere Sprachen sprach und sehr musikalisch war, keine Erwerbsmöglichkeiten ausfindig machen. Dies erschütterte mich. Und ich wurde an diesem Tag zur Frauenvorkämpferin."

Von Greta bis Bertha

Große Ideen, große Visionen kennen keine Landesgrenzen, sie finden global Gefolgschaft. Die 15-jährige Stockholmer Schülerin Greta Thunberg etwa, hockt sich im Sommer 2018 mit einem selbstgemalten Pappschild vor das schwedische Parlament und beginnt den Schulstreik für das Klima. Die Tat zeigt bald enorme Wirkung. Hunderttausende SchülerInnen sind heute weltweit bei #fridaysforfuture aktiv.

Landart-Bild von Greta Thunberg aus der Luft aufgenommen

Landart-Aktion der britischen Künstler/innengruppe "Sand In Your Eye" zum Internationalen Frauentag 2020.

APA/AFP/Sand In Your Eye/Guillaume BAPTISTE

Mehr als ein Jahrhundert zuvor hat die Österreicherin Bertha von Suttner die Welt mit ihrer pazifistischen Vision aufgerüttelt: "Legt die Waffen nieder, sagt es allen", hat sie kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges proklamiert. Sie wurde zur prominentesten Vertreterin der Friedensbewegung und erhielt als erste Frau 1905 den Friedensnobelpreis. Die Featureautorin hat recherchiert, was vom Engagement der berühmten Österreicherin übriggeblieben ist.

Was man erfindet, tut man mit Liebe, was man gelernt hat, mit Sicherheit.

– auch das hat Johann Wolfgang von Goethe einmal notiert. Unbedingte Liebe zeichnete den österreichischen Ingenieur Viktor Kaplan aus. Die Wasserturbinen hatten es dem Mann angetan, und diese Liebe zur Sache hatte hat der Erfinder der Kaplan-Turbine auch bitter nötig, denn die Patentierung und Verwirklichung seines Werks war von etlichen Rückschlägen geprägt.

Der Beginn der Anti-AKW-Bewegung in Österreich

Auch kollektiver Pionierarbeit widmet sich die Sommerserie: Der Anti-Atomkraft-Bewegung in Österreich etwa, die zur Ablehnung des bereits gebauten Kernkraftwerks Zwentendorf führt. Die Volksabstimmung 1978 markiert einen deutlichen Wendepunkt des Demokratieverständnisses in Österreich.

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