Ein Webstuhl im Webereimuseum Haslach.

WEBEREIMUSEUM HASLACH

Das Objekt der Begierde

Webereimuseum Haslach

Haslach in Oberösterreich liegt im Mühlviertel nordwestlich von Linz. Zu Fuhrwerkszeiten brauchte man eine Stunde in die Stadt. Die gleiche Zeit brauchte man nach Krumau in Böhmen und nach Passau in Deutschland. An der wichtigen Handelsroute lagen etliche Fabrikationsstätten, in der Tonnen an Leinen zu Stoffen verwebt werden konnten.

Bis zu zwanzig Webereien in Haslach verarbeiteten die Flachsfasern zu Stoffen. Die größte Fabrik stellte die Firma Vonwiller mit 1000 Beschäftigten.
1999 ging das Werk allerdings in Konkurs, und dreizehn Jahre später wurde aus dem Textilen Zentrum Haslach eine Kulturinitiative, die bis heute besteht.

Neben dem Webermarkt finden auch Kurse, Ausstellungen und kleinserielle Produktionen für Modelabels und Kunst-Am-Bau-Projekte statt.

Christina Leitner ist die wissenschaftliche Leiterin des Zentrums. Sie nennt die von Joseph-Marie Jacquard erfundene Webmaschine als das „Objekt der Begierde“. Denn diese 2,5 mal 1,5 Meter große gusseiserne Webmaschine kann mittels Lochkarten präzise florale und figurale Muster weben, die bis zum Jahr 1804 nur geometrisch möglich waren.

Die Lochkarten programmieren die Kettfäden, durch die dann das Schiffchen saust. Diese Art der Information Loch-Nichtloch entspricht dem digitalen Prinzip 0 und 1. Und das haben fast zwei Jahrhunderte später die Computertechniker perfektioniert. Darauf sind die Weber stolz.

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