Janis Joplin

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Spielräume Spezial

"Don’t compromise yourself!", J. Joplin

"Spielräume Spezial" mit Erinnerungen an Janis Joplin anlässlich ihres 50. Todestags.

Janis Joplin, 1969

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Janis Joplin, 1969

Der Todestag der mit 27 Jahren verstorbenen Bluessängerin und Rockikone Janis Joplin jährt sich am 4. Oktober zum 50. Mal. Aufgrund ihres frühen Todes wird Janis Joplin - wie auch unter anderem Jimi Hendrix und Jim Morrison - dem sogenannten Klub 27 zugerechnet. Sie prägte die 1960er Jahre wie wohl kaum eine andere Frau und war eine der zentralen Figuren der Hippiekultur und -generation. Nach ihrem tragischen Tod 1970, verursacht durch eine Überdosis Heroin, im Landmark Motel, Los Angeles, wird Janis Joplin endgültig zur Ikone der Hippiebewegung.

Außenseiterin im konservativen Texas

Janis Lyn Joplin wurde am 19. Jänner 1943 in Port Arthur, Texas, geboren. Schon als Kind überschritt sie die Grenzen der stark konservativ und von Weißen geprägten texanischen Gesellschaft mit ihrer Liebe zum Blues. Während ihrer Teenagerzeit war sie eine Außenseiterin und wurde auf der Highschool verspottet und gemobbt. Zu dick, zu viel Akne, zu hässlich, zu burschikos - so empfand sich Janis Joplin selbst. "Ich war eine Außenseiterin. Ich habe gelesen, ich habe gemalt, ich habe nachgedacht. Ich habe Nigger nicht gehasst."

"I was a misfit. I read, I painted, I thought. I didn’t hate niggers" Janis Joplin

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Eine Gruppe gleichgesinnter Jugendlicher ermöglichte es ihr, ihre Neugier und ihr Interesse an Blues und R & B zu vertiefen. Werke der Bluesgrößen Ma Rainey, Lead Belly und ihres Idols Bessie Smith wurden auf und ab gehört. Auch wenn Singen nie die oberste Priorität für die jugendliche Janis Joplin war, entschloss sie sich mit 18 Jahren dennoch, nach Kalifornien zu gehen, um Sängerin zu werden. Sie sollte die Welt nur wenige Jahre später mit ihrer einzigartigen, atemberaubenden, ausdrucksstarken Stimme, ihrem Timbre und ihren grandiosen und raffinierten Bluesarrangements und Interpretationen begeistern. Songs wie "Ball ’n’ Chain", "Summertime" oder "Me and Bobby McGee" hatte die Welt so noch nicht gehört.

Monterey Pop 1967 - Startpunkt der Hippiekultur

Das Monterey Pop Festival 1967 gilt als musikalischer Startpunkt der Hippiekultur, und der Auftritt von Janis Joplin mit ihrer Band Big Brother and the Holding Company ebnete den Weg zum nationalen und internationalen Durchbruch. "The best of all was Monterey. Ain’t nothing like that ever gonna happen again." ("Das Beste war Monterey. Es wird nichts Vergleichbares je wieder passieren.") Die Songs "Down on Me" und "Combination of the Two" begeisterten nicht nur das Publikum, sondern auch das Label Columbia Records, und ein Plattenvertrag war die logische Folge. Ihr zweites Album, "Cheap Thrills", mit beeindruckenden Coverversionen von unter anderem "Piece of My Heart" waren das Resultat des Plattenvertrags.

Nach der Trennung von Big Brother and the Holding Company Ende 1968 formierte sich um Janis Joplin, in Zusammenarbeit mit ihrer Plattenfirma, die neue und größere Kozmic Blues Band. Ihren größten Auftritt hatten sie beim legendären Woodstock-Festival 1969, das den Höhepunkt der im Mainstream angekommenen Hippiekultur repräsentierte. Neben Größen wie Jimi Hendrix oder The Who waren Janis Joplin und die Kozmic Blues Band einer der Höhepunkte des Festivals.

Mit der Full Tilt Boogie Band und dem Album "Pearl", das posthum veröffentlicht wurde und das erfolgreichste Album von Joplin ist, geht die außergewöhnliche Karriere der Powerfrau und Ausnahmesängerin 1970 viel zu früh zu Ende. Die Musik von Janis Joplin, ihr Spirit, ihre Leidenschaft und Lebenslust leben weiter und begeistern und beeinflussen eine neue Generation an Fans, Musikerinnen und Musikern.

Gestaltung

  • Lukas Handle