Alte Hand

DPA/SEBASTIAN KAHNERT

Radiokolleg

Pflege in Österreich

In Zeiten von Corona und Lockdown trifft es sie besonders hart- gemeint sind Pflegerinnen und Pfleger, die in Altenheimen, Hospiz-Einrichtungen und in der Mobile Betreuung ihren Dienst versehen - in den vergangenen Monaten unter erschwerten Bedingungen.

Pflegerinnen und Pfleger übernehmen in der Regel verantwortungsvolle Aufgaben, und erbringen Dienstleistungen, die von der Gesellschaft kaum gesehen, ebenso wenig gewürdigt, geschweige denn gut entlohnt werden.

Pfleger und Pflegerinnen können auf eine fundierte, mehrjährige Fachausbildung zurückgreifen, in Theorie und Praxis. Dennoch geht es vor allem um Beziehungsarbeit im zwischenmenschlichen Bereich, wo Fähigkeiten wie Empathie, Kommunikation und ein würdevoller Umgang mit den zu Betreuenden gefragt sind. Doch gerade die Beziehungsarbeit kommt im Pflegealltag zu kurz - nicht nur aus Zeitnot, sondern manchmal auch aus Hilflosigkeit und Angst vor Gefühlen.

Stützen des Systems - pflegende Angehörige

Eine schwere Bürde tragen in diesem Bereich die pflegenden Angehörigen, die als Stützen des Systems einmaliges leisten. Doch bei der meist aufopfernden Pflege kommen ihre eigenen Bedürfnisse zu kurz. Einige wenige von ihnen äußern ihre Notlage in Selbsthilfegruppen und holen sich professionelle Unterstützung, viele jedoch wollen es nicht zugeben, dass sie von ihrer Situation überfordert sind.

Die letzte Lebensphase des Menschen

Die Begriffe „Alters- oder Seniorenheim“ sind in unserer Gesellschaft noch immer negativ konnotiert, obwohl sich in den letzten Jahrzehnten auf diesem Gebiet viel zum Positiven hin entwickelt hat. Die letzte Lebensphase des Menschen ist in der Regel mit Ängsten verbunden. Angst vor Demenz, Gebrechlichkeit, und der Isolation, wobei Letztere besonders in Zeiten eines Shut-downs präsent ist.

Eines ist klar, die Pflegesituation in Österreich wird sich in den kommenden Jahren für alle Beteiligten verschärfen, vor allem durch die Abschaffung des Pflegeregresses ab 1.1.2018. Dass auf Privatvermögen von in stationären Pflegeeinrichtungen aufgenommenen Personen zugegriffen werden kann, wenn Pension und Pflegegeld nicht zur Deckung der Heimkosten ausreichen, ist nunmehr nicht mehr möglich. Dadurch wird ein Ansturm auf Seniorenheime und Pflegeinrichtungen erwartet, und damit auch erhebliche Mehrkosten für die Länder.

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