Louis Prima

AFP/MARK RALSTON

Spielräume Spezial

Von New Orleans ins "Dschungelbuch"

"Spielräume Spezial" zum 110. Geburtstag von Louis Prima.

Am 7. Dezember hätte der US-amerikanische Entertainer, Sänger und Trompeter Louis Prima seinen 110. Geburtstag gefeiert. Italoamerikaner wie Prima sind zusammen mit jüdischen Musikerinnen und Musikern nach den afroamerikanischen Innovator/innen die wichtigsten Impulsgeber der frühen Jazzgeschichte. Das geht so weit, dass der aus New Orleans stammende Kornettist Nick LaRocca sich als "Christoph Kolumbus des Jazz" und damit als "Erfinder" dieser Musikrichtung bezeichnet hat.

Vorbild Louis Armstrong

Louis Prima, ebenfalls in New Orleans geboren - er ist am 24. August 1978 auch in seiner Heimatstadt verstorben -, hat in seiner Anfangszeit vor allem dem bedeutendsten Sohn dieser Wiege des Jazz nachgeeifert: Louis Armstrong. Er folgt auch dem Karriereweg seines Idols und zieht Mitte der 1930er Jahre Richtung Norden. Die vokale und instrumentale Imitation von Louis Armstrong gelingt. Das führt zu der paradoxen und beschämenden Reaktion eines New Yorker Clubbesitzers, der Prima nicht engagieren möchte, weil er nach dem Anhören seiner frühen Aufnahmen glaubt, Louis Prima sei schwarz.

Vor allem als Sänger entwickelt Prima bald seinen eigenen, von Armstrong unabhängigen Stil. Sein kratziger, immer etwas anlassig klingender Vortrag ist die perfekte Hörgabe gegen eine dräuende Winterdepression. Musikalisch entwickelt sich Prima, der ab den 1950er Jahren vornehmlich in Las Vegas auftritt, allmählich in eine Rhythm-and-Blues- und Rock-'n'-Roll-Richtung, ohne seine Jazzwurzeln völlig aufzugeben. Ein später Höhepunkt seiner Karriere ist seine Synchronisation des Affenkönigs in Walt Disneys Zeichentrickfilm "Das Dschungelbuch". Nicht zuletzt deshalb wurde dem Multitalent im Jahr 2010 an seinem 100. Geburtstag ein Stern auf dem Walk of Fame in Los Angeles gewidmet.

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