
RUTH BRUCKNER
Talentebörse
Eva Yurková, Grafik und Druckgrafik
Eva Yurková ist in Tschechien aufgewachsen. Seit 2016 lebt und arbeitet sie in Wien. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Fragen nach Körper und Identität. Für Ö1 hat sie die Grafik des Monats Jänner 2021 gestaltet.
15. Dezember 2020, 09:56
Geboren: 1996 in Svitavy, Tschechien
Aktuelles Studium: Klasse für Grafik und Druckgrafik, bei Jan Svenungsson, Universität für Angewandte Kunst, Wien
Mein größter Erfolg: Nicht, dass mir das zum Zeitpunkt meiner Entscheidung klar gewesen wäre, aber im Laufe der Zeit ist mir bewusst geworden, dass es mein größter Erfolg ist, ein Umfeld für mich im Ausland zu schaffen und hier mit allem, was dazugehört, zu leben.
Die Ö1 Talentebörse ist Kunstförderprojekt in Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten. Alle vorgestellten Künstler/innen im Überblick finden Sie hier.
Was ist Kunst?
Ich empfinde den Begriff "Kunst" als etwas so Subjektives und Komplexes, dass ich es nicht für möglich halte, ihn in einer Aussage zusammenzufassen. Ich erlebe Kunst jedoch als einen Prozess der Transformation und Neuerschaffung einer gegebenen Realität in einer neuen Form der Kommunikation.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Durch das Zeichnen.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Erst wollen, danach auch können und müssen.
Wo würden Sie am liebsten ausstellen?
An einem Ort, der ein breites Publikum erreichen kann, aber gleichzeitig die Authentizität des Kunstwerks nicht zerstört.
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Mit Gert und Uwe Tobias.
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
Es ist unmöglich, sich der Tatsache zu entziehen, dass der Markt die Richtung der Kunst und der künstlerischen Produktion maßgeblich beeinflusst. Dennoch hoffe ich, dass die Macht, die der Markt auf die Kunst ausübt, durch Kunstförderung und staatliche Unterstützung für Künstler/innen dezentralisiert werden kann.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Unfassbar viel.
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Wahrscheinlich für irgendetwas, das mich in dem Moment vor dauerhafter Not bewahren würde.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Vermutlich so ziemlich beim Selben wie jetzt. Beim Arbeiten und Leben.
Haben Sie einen Plan B?
Wenn ich einen guten Plan B hätte, dann würde „Plan A“ seine Relevanz verlieren und der ganze Spaß wäre dahin.
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
Bei fast jedem Zoom-Meeting.
Wollen Sie die Welt verändern?
Ja, am liebsten mit einer großen Heldentat. Aber im Moment halte ich es für realistischer durch kleine Veränderungen und Aktionen, die sich am Ende gegenseitig beeinflussen, an der Veränderung mitzuwirken.