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Spielräume
In memoriam Carlos do Carmo
Am Neujahrstag starb der berühmte portugisische Fado-Sänger Carlos do Carmo im Alter von 81 Jahren. Er galt als "Stimme Lissabons" und war einer der besten Sänger des Fado, eines von Melancholie und dem Gefühl der Sehnsucht geprägten Musikstils. Nadja Kayali würdigt den König des Fado in den "Spielräumen".
4. Februar 2021, 02:00
Do Carmo war 2014 für sein Gesamtwerk mit einem Latin Grammy Award ausgezeichnet worden. Er war auf den großen Bühnen der Welt aufgetreten, etwa im Olympia in Paris, in der Royal Albert Hall in London und in der Frankfurter Oper.
Die portugiesische Regierung unter dem sozialistischen Premier Antonio Costa erklärte, dass die Nachricht vom Tod do Carmos mit "extremer Bestürzung" und "tiefer Trauer" aufgenommen worden sei. Für Montag wurde eine eintägige Staatstrauer verkündet.
Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa erklärte, do Carmos Kenntnis des Fado und sein klarer Gesangsstil hätten ihm seit dem Erscheinen seines ersten Albums in den 1960er Jahren Anerkennung durch die Bevölkerung und durch die Kritiker eingebracht. 1976 vertrat er sein Land beim Eurovisionssongcontest, erreichte allerdings nur den zwölften Rang.
In der Enzyklopädie der portugiesischen Musik des 20. Jahrhunderts wird do Carmo als einer der wichtigsten Vertreter des Fado bezeichnet. Mit seinem 1977 erschienenen Album "Um homem na cidade" habe er einen neuen Stil begründet. Der Bürgermeister von Lissabon, Fernando Medina, rühmte Carlos do Carmo als "Stimme der Stadt". Do Carmo war am 21. Dezember 1939 in Lissabon zur Welt gekommen.