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Die Ö1 Kinderuni
Welche Sprachen sprichst du? (1)
Reporter:innen der Kinder-Uni diskutieren mit der Sprachwissenschafterin Lisa Krammer vom Institut für Germanistik der Universität Wien über das Thema „innere und äußere Mehrsprachigkeit“, Sprachphänomene wie Anglizismen, Dialekte, Emojis, Abkürzungen und deren Vorkommen im Alltag der Kinder.
22. Dezember 2023, 12:00
Zielgruppe
Unterrichtsfächer
DaZ | Deutsch | Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit | Persönlichkeitsbildung und Soziale Kompetenz | Digitale Grundbildung
Stichworte
voXmi | Mehrsprachigkeit | innere und äußere Mehrsprachigkeit | Sprachenvielfalt | Sprachphänomene | Erst- und Zweitsprache | Fremdsprachen | Dialekt | Fachsprache | Kommunikationsformen
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SENDUNG HÖREN
Welche Sprachen sprichst du?
Die Ö1 Kinderuni | 20.01.2022
In der Gruppe der Kinder-Uni Reporter*innen werden viele verschiedene Sprachen gesprochen. Miteinander unterhalten sie sich in ihrer gemeinsamen Sprache Deutsch – sie beherrschen jedoch noch viele weitere Sprachen, die sie entweder in der Schule erlernt oder von ihren Eltern, die aus einem anderen Land kommen, vermittelt bekommen haben. Wann spreche ich welche Sprache? Was bedeuten die Begriffe „innere und äußere Mehrsprachigkeit“? Welche Art von Sprache verwende ich beim Schreiben von Kurznachrichten? Was sind Fachsprachen? Die Reporterinnen und Reporter diskutieren diese und andere Phänomene im Gespräch mit Sprachwissenschafterin Lisa Krammer vom Institut für Germanistik der Universität Wien.
Gestaltung:
Isabelle Engels
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QUIZ ZUR SENDUNG
Löse das Quiz nach dem Anhören der Sendung.Kahoot-Quiz
Das Quiz zur Sendung gibt es auch auf Kahoot für die ganze Klasse.
MEHR ERFAHREN
Links
Das Gehirn - Zusatzinformation zum Thema „Globale Mimik“
Council of Europe (2015-2023) - Weiterführendes Material zur Erstellung von Sprachenportraits
Video
ARD Mediathek - Körpersprache (13:56)
UNTERRICHTSIDEEN UND AKTIVITÄTEN
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler
- werden sich ihrer eigenen Mehrsprachigkeit und der ihrer Mitschüler*innen bewusst
- lernen verschiedene Formen von Kommunikation und Sprache kennen (gesprochene Sprache, Kleidersprache, Körpersprache)
- lernen (auch kulturell international) verschiedene Interpretationsansätze von Mimik und Gestik kennen
- setzen das Erlernte aktiv beim Dreh eines eigenen pantomimischen Kurzvideos um
- reflektieren ihre eigene verbale und non-verbale Kommunikation
Diese Unterrichtsidee ist Teil des Kooperationsprojekts „voXmi und Ö1 machen Schule“. voXmi (voneinander & miteinander Sprachen lernen und erleben) ist ein österreichweites Bildungsnetzwerk. Ziel ist es, an allen Schulen und Institutionen elementarer Bildung die vielen Sprachen, die junge Menschen, deren Eltern und Lehrpersonen mitbringen, inklusiv in den Unterricht und darüber hinaus einzubinden.
Die Schüler*innen beschäftigen sich ausgehend von der Ö1 Sendung „Die Ö1 Kinderuni: Welche Sprachen sprichst du? – Die Vielfalt in der Kommunikation“ mit unterschiedlichen Kommunikationsformen und deren Möglichkeiten.
In der ersten Aktivität wird durch die gemeinsame Erstellung eines Sprachenbaums der gesamten Klasse deren innere und äußere Mehrsprachigkeit dargestellt und offensichtlich gemacht. Anschließend lernen die Schülerinnen und Schüler weitere Formen der Kommunikation kennen. Sie beschäftigen sich anhand von Bildern mit dem Thema „Kleidersprache“. Sie lernen mit Hilfe eines Memorys, wie Mimik dargestellt werden kann, was sie bedeutet, welche unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten es gibt und erhalten anhand zweier Online-Übungen eine Einführung in das Thema „Gestik“. Abschließend setzen sie ihre Erfahrungen in selbstgedrehten, pantomimischen Videos um, welche dann in einer Reflexionsphase gemeinsam analysiert und diskutiert werden.
Diese Unterrichtsidee ist für mindestens 2 Unterrichtsstunden konzipiert. Die Lernenden benötigen Digitale Geräte (PC, Laptop, Tablet oder Smartphone) mit Internetzugang. Für die Arbeit im Plenum ist ein Beamer notwendig.
DURCHFÜHRUNG
1. Anhören der Sendung und Lösen des Quiz
Die Schüler*innen hören die Sendung im Plenum an. Anschließend lösen sie einzeln oder zu zweit das Quiz zur Sendung.
Nach dem Anhören der Sendung / während des Quiz Rückmeldung über Verständnis einholen und evtl. Wortschatz klären.
Dauer: ca. 20 Minuten
2. Erstellung eines Sprachenbaums der Klasse
Die Schüler*innen erarbeiten gemeinsam ein bunt gestaltetes Plakat, den "Sprachenbaum", und entdecken dabei die Vielfalt der Sprachen und Sprachkompetenzen in ihrer Klasse.
Auf ein Poster wird der Umriss eines Baums gezeichnet (oder aus Pappe ausgeschnitten und aufgeklebt). Genug Platz bei Wurzeln und Ästen lassen. Aus farbigem Papier Laubblätter und Wolken ausschneiden. Der Klasse wird der „leere“ Baum präsentiert, zusammen mit dem Hinweis, dass es ein „Sprachenbaum“ wird. Welche Reaktionen gibt es?
Erarbeitung: Jedes Laubblatt steht für eine Sprache (hier unbedingt darauf hinweisen, dass auch Dialekte genannt werden dürfen/sollen – Stichwort: innere Mehrsprachigkeit), jede Farbe für eine Kompetenz in einer Sprache – so werden die Blätter beschriftet und angeordnet. Man beginnt mit den „sprachlichen Wurzeln“ der SchülerInnen und lässt reihum die jeweiligen Sprachen nennen, mit denen sie daheim in Kontakt kommen bzw. mit denen sie aufgewachsen sind. Jedes Blatt erhält den Namen einer Sprache und wird dann am Baum aufgeklebt. Anschließend werden nach und nach alle Kompetenzbereiche (siehe Farbenlegende) gemeinsam erarbeitet.
Abschließend erhalten die Schüler*innen den Auftrag zu überlegen, welche Sprache(n) sie gern in der Zukunft lernen möchten. Die entsprechenden Ideen notieren sie auf einer „Wolke“ und kleben diese in die noch freien Bereiche am Sprachenbaum.
Danach kann diskutiert werden, was besonders auffällig ist, welche Fragen es noch gibt, wofür der Sprachenbaum nützlich ist, wo er in der Klasse ausgestellt werden soll etc.
Vertiefungsmöglichkeit: Erstellen einer persönlichen Sprachbiographie
Dauer: ca. 20 Minuten (ohne Sprachbiographie)
3. Partnerarbeit "Kleider machen Leute"
Die Schüler*innen erhalten jeweils zu zweit die Hälfte eines Fotos der Fotoausstellung „Kleider machen Leute“ mit folgenden Leitfragen, welche sie in Partnerarbeit beantworten sollen, und anhand derer sie eine mögliche Charakterisierung der Person erstellen sollen:
a) Fotos der Personen mit Berufskleidung:
Wie sieht er/sie wohl in seiner/ihrer Freizeit aus?
Kann man ihm/ihr vertrauen?
Wie ist er/sie als Freund/in?
b) Fotos der Personen in privater Kleidung:
Was macht er/sie wohl beruflich?
Was kann er/sie am besten?
Kann man ihm/ihr vertrauen?
Die Schülerinnen und Schüler suchen sich anschließend die passende Zweiergruppe der jeweils „anderen“ Seite ihrer Person. Zu viert überprüfen sie, welche ihrer Vermutungen übereinstimmen, welche eher nicht.
Abschließend wird im Plenum darüber diskutiert, was Kleidung tatsächlich aussagen kann und welche Konsequenzen dies im Alltag haben kann ((Ent-)Individualisierung, Status, Demütigung, Dazugehören, Uniformen etc.)
Vertiefungsmöglichkeit: Die Schülerinnen und Schüler rufen selbst die Seite der Ausstellung im Internet auf und informieren sich über das Konzept, das der Ausstellung zugrunde liegt.
Variante: Selbstverständlich kann auch jedes andere Bildmaterial von Menschen mit/ohne Berufskleidung als Grundlage herangezogen werden.
Dauer: ca. 20 Minuten (ohne Vertiefung)
4. Gruppenarbeit und Plenum: Gestik und Mimik
a) Mimik:
Die Schüler*innen erhalten in Dreier/-Vierergruppen das vorbereitete Memory zum Thema „Mimik“. Sie spielen es so lange, bis alle Paare gefunden wurden. Wichtig hierbei: Es sind mehrere Lösungen möglich, ein Paar gilt als „gefunden“, wenn die Gruppe sich einig ist, dass Bild und Gesichtsausdruck zusammenpassen. Die einzelnen Bilder werden danach mit Magneten an der Tafel befestigt/ auf eine Pinnwand gepinnt.
Im Plenum werden die einzelnen Zuordnungen besprochen: Haben alle Gruppen gleich zugeordnet? Welche Unterschiede gibt es evtl. in der Zuordnung? Warum?
Diskussion über unterschiedliche Auffassung/Interpretation von Mimik – Welche Zeichen von Mimik sind überall verständlich? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Alle gefundenen Zuordnungen werden neben den Bildern notiert, um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Interpretation zu demonstrieren.
b). Gestik
Über den Beamer wird die Seite von ARDalpha.de zum Thema Körpersprache aufgerufen. Im Plenum macht die Klasse gemeinsam die Übungen 1 („Was verrät die Haltung?“) und 2 („Kannst du die Stimmung einordnen?“). Jede*r darf mitraten! Gemeinsam wird über die vorgegebenen Lösungen diskutiert.
c). Erstellung eines pantomimischen Videos
Die Schülerinnen und Schüler finden sich erneut in Dreier-/Vierergruppen zusammen und überlegen sich eine Situation, die sie ausschließlich mit Gesten und Mimik (als Pantomime) darstellen können. Die Szenen werden eingeübt und anschließend per Video aufgezeichnet. Jedes Video sollte ungefähr die Länge einer Minute haben. Abschließend werden die Videos der Klasse vorgespielt und die Mitschüler*innen raten, worum es in den jeweiligen Szenen geht. Hierbei kann zusätzlich der Ton abgedreht werden, damit wirklich nur Gestik und Mimik zu erkennen sind. Die Gruppen geben einander Feedback zur Darstellung der jeweiligen Szene (was war klar, was könnte missverständlich sein, wo muss man aufpassen,…)
Variante: Sollte mehr Zeit zur Verfügung stehen, dann können die Videos mit einem Videoschnittprogramm (z. Bsp. capcut) nachbearbeitet werden.
Dauer: ca. 40 Minuten (ohne Variante)
MATERIALIEN
Bildmaterial - Link zu Beispielen
Mimik-Memory (pdf.)
Sprachenbaum - Farbenlegende Blätter Sprachenbaum (doc.)
Thema "Körpersprache" - Link zu Online-Übungen
Capcut - kostenloser Video-Editor
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Ö1 macht Schule ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ö1, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung - BMBWF und Pädagogischer Hochschule Wien - PH Wien
Diese Unterrichtsidee entstand im Rahmen des Projekts "voXmi & Ö1 machen Schule" zum voXmi Jahresschwerpunkt 2023: „Mitsprache mit Sprache“. Lehrende des voXmi-Bildungsnetzwerkes haben ausgewählte Sendungen dieses Schwerpunktes für den Einsatz im Unterricht didaktisiert.
Katrin Nuredini
arbeitet seit 2013 als Lehrerin am BGRG8, Albertgasse, im Bereich Deutsch als Zweitsprache und seit kurzem auch als LRS-Trainerin. Sie ist seit 2010 außerdem planende Mitverwendete im I:SAB der PH Wien, in welchem sie unter anderem die Bereiche LFS, Kinderschutz und Peer-Mediation betreut und als UDE-Koordinatorin und Referierende im DaZ-Lehrgang tätig ist.
„Die Wertschätzung der Ressource Mehrsprachigkeit ist mir ein großes Anliegen und es liegt mir viel daran, diese Einstellung in allen Lebensbereichen einzubringen. voXmi bietet mir hierbei so viele tolle Möglichkeiten.“
Dieses Lernmaterial wurde vom „Ö1 macht Schule“ Team erstellt und steht unter einer CC BY-SA 4.0 Lizenz kostenlos zur Verfügung.