Zwei Polizisten der US-Military-Police in ihrem Jeep, 1945

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Radiokolleg | 25 03 2025

1945 - Alliierte. Besatzer und Befreier

Etwa 700.000 Besatzungssoldaten halten sich im Sommer 1945 in Österreich auf, eine Zahl, die bis zur Unterzeichnung des Staatsvertrags kontinuierlich abnimmt. Für die Menschen in Österreich ist es von größter Bedeutung, in welcher Besatzungszone sie leben.

Diese Sendung ist Teil des zeit- und kulturgeschichtlichen Archivs von oe1.ORF.at

"Das ist der schönste Sommer meines Lebens", notiert die junge Klagenfurterin Ingeborg Bachmann zur Jahresmitte 1945: "Ich werde studieren, arbeiten, schreiben, ich lebe ja, ich lebe." Im Juli '45 lernt die Lehrerstochter aus Kärnten den britischen Besatzungssoldaten Jack Hamesh kennen und lieben, einen Wiener Juden, der im Frühjahr 1938 mit einem Kindertransport ins britische Exil hat fliehen können.

Für die Menschen in Österreich ist es von größter Bedeutung, in welcher Besatzungszone sie leben. Am beschwerlichsten ist der Alltag unter den Sowjets im Osten: Willkürliche Verhaftungen und Übergriffe auf die Zivilbevölkerung sind an der Tagesordnung. In den südlichen und westlichen Bundesländern ist die Situation nicht so dramatisch. Zwischen den alliierten Besatzern und der Zivilbevölkerung besteht allerdings ein "Fraternisierungsverbot". Auf Dauer allerdings lässt es sich nicht aufrecht erhalten.

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